Hörspiel Raymond Federman: Die Stimme im Schrank

Die Stimme im Schrank
Von Raymond Federman
Aus dem Amerikanischen von Peter Torberg/Silvia Morawetz
Mit Rolf Boysen, Joachim Höppner, Elisabeth Endriß und Detlef Kügow
Regie: Norbert Schaeffer
BR/SR 1990

Über die Stimme im Schrank
Raymond Federman im Gespräch Herbert Kapfer
BR 1990
Als Podcast verfügbar im Hörspiel Pool

"Mein Leben begann in einem Schrank." Damit bezieht sich Federman auf das zentrale Ereignis in seinem Leben: Versteckt in einem Schrank entgeht er 1942 in Paris der Deportation nach Auschwitz, wo seine Eltern und Schwestern ermordet werden. "Ich war dreizehn oder vierzehn, als meine Eltern deportiert wurden, und an die Zeit davor habe ich nur äußerst verschwommene Erinnerungen. Ab dem Tag, an dem ich jenen Schrank verließ, kann ich die Geschichte jedes einzelnen Tages erzählen." Nicht eine, sondern mehrere Stimmen sprechen diesen Hörspielmonolog, sie ergänzen einander, widersprechen sich. Federman sucht seine Lebensgeschichte, umkreist sie und erzählt sie immer wieder neu.

Raymond Federman, geb. 1928 in Paris, gest. 2009 in San Diego/Kalifornien. Schriftsteller, Kritiker, Professor für vergleichende Literaturwissenschaft an der State University of New York in Buffalo. Weitere BR-Hörspiele "Die Nacht zum 21. Jahrhundert" (BR/SR 1989), "Alles oder nichts" (BR/SWF/SR 1990), "Eine Liebesgeschichte oder sowas" (1991), "Playtextplay I+II" (1992), "Betrifft: Sarahs Cousin" (1992), "Abgang - The Dialogues of the Bums" (1996), "Der Pelz meiner Tante Rachel" (1998), "Take it or leave it" (1999), "Mein Körper in 9 Teilen" (2008), "Die Kadaver. Eine Fabel in 6 Bildern und einer Liste" (2010).