Bayern 2

     

Bayern 2-Sommerradio Aus dem Studio Franken: radioMitschnitt 42. Bardentreffen Nürnberg (2/3)

Bands auf dem Nürnberger Bardentreffen 2017: Baba Zula | Bild: Ekin Oezbicer

Sonntag, 06.08.2017
21:05 bis 22:00 Uhr

BAYERN 2

"Gegenwind"
Musik von Baba Zula, Meta and the Cornerstones, Electro Deluxe, Heiner Bomhard, Tuuletar und Flook
Mit Roland Kunz
Teil 3: Sonntag, 13. August 2017, 21.05 Uhr
Ausgewählte Sendungen als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

"Gegenwind - Blasinstrumente im Global Pop", so lautet das Motto des Bardentreffens 2017. Nicht alle Acts lassen sich diesem Schwerpunkt zuordnen, aber zumindest für "Gegenwind" steht die aus Istanbul stammende Band "Baba Zula". Die Musik aus modernem Orient-Dub, Folk, Schamanenanklängen und Psychedelic-Rock entströmt einem ungewöhnlichen Instrumentarium und wird die Hauptspielstätte am Nürnberger Hauptmarkt rocken.

Dass das jüngste Album des Senegalesen Meta Dia in den Real World Studios von Peter Gabriel in England aufgenommen wurde, spricht für die Qualität des "Reggaes der Zukunft", den "Meta and the Cornerstones" auf die Bühne bringen. Der begnadete Musiker mit der Charakter-Stimme mischt Elemente von Bossa Nova, klassischem Jazz, Flamenco, Rock, afrikanischen Rhythmen und Roots-Reggae. Und dass die französische Formation "Electro Deluxe" als "Wirbelwind aus Funkreich" angekündigt wird, ist kein Druckfehler, sondern eine treffsichere Einordnung des vollenergetischen Stils zwischen Funk & Soul, mit dem die sechs gefragten Musiker die Kritiker zum Schwärmen bringen. Die Franzosen arbeiten mit Saxofon, Trompete, Posaune, Bass, Piano und Schlagzeug. Das ist nicht nur "erdig", sondern auch dem Festival-Motto "Gegenwind" zuzuordnen.

Eine eher seltene Facette des Bardentreffens vertritt der Ansbacher Heiner Bomhard mit seinem Musikkabarett, das sich auf der Suche nach Wahrheit Größen wie Kurt Tucholsky und Georg Kreisler annähert und dabei aktuelle Themen zu "Trump-Holz" macht. Mit "Tuuletar" konnten die Bardentreffen-Verantwortlichen ein exzellentes Vokalquartett aus Finnland verpflichten. Markenzeichen der "Windgöttinnen" ist nicht nur die Stimmgewalt, sondern auch das coole Beat-Programming, das zur Performance dieses sogenannten "Vocal-Folk-Hop" gehören. Mit der Band "Flook" kommen virtuose Flötentöne ins Spiel. Zwei BBC-Folk-Preise hat das Quartett aus Irland und England bisher eingeheimst. Nach einer längeren Pause sind die vier nun wieder auf Tour und machen beim Bardentreffen Station.

In Musikausschnitten und Interviews bietet auch diese Radiomitschnitt-Folge eine vertiefende Nachlese zum diesjährigen Festival.