Bayern 2

     

radioWissen Das Genie im Sturm- und Drang

Schillers "Räuber" im Thalia-Theater Hamburg 2008 | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 05.09.2017
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Geniekult
Zwischen Höhenflug und Absturz

Tod oder Freiheit
Friedrich Schillers "Räuber"

Das Kalenderblatt
5.9.1830
In Wien wird das Vergnügungsetablissement Tivoli mit Rutschbahn eröffnet
Von Christiane Neukirch

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Geniekult - Zwischen Höhenflug und Absturz
Autor und Regie: Martin Trauner
"Schule und Principium fesselt aller Kraft der Erkenntnis" - Natürlich kann dieser weise Satz nur von einem stammen, von Johann Wolfgang Goethe. Da war er Anfang Zwanzig und hatte sich einer neuen "Religion" verschrieben: dem Geniekult. Ein Kult, dem viele der jungen deutschen Dichter des 18. Jahrhunderts anhingen: Der Mensch steht im Mittelpunkt; nicht mehr die Vernunft zählt, sondern nur noch die pure ungefärbte Emotion. Und die Prinzipien und Regeln? Werden allesamt über den Haufen geworfen für eine neue Kunst, die ausschließlich aus der Individualität geboren wird. - Erkannt haben sich die jungen wilden Genies am Habitus oder wie sie es selbst ausdrückten: am Funken Gottes. Erst Jahre später bekommt diese kurze Epoche der deutschen Literatur einen richtigen Namen: Es ist der Titel eines Dramas von Maximilian Klinger. Ursprünglich sollte sein Stück "Wirrwarr" heißen. Doch dann nannte er sein Drama "Sturm und Drang".

Tod oder Freiheit - Friedrich Schillers "Räuber"
Autorin: Astrid Mayerle / Regie: Petra Herrmann
1781 kamen Schillers "Räuber" erstmals auf die Bühne. Bereits die Uraufführung war ein sensationeller Erfolg. Die Kritiker begeisterten sich für die starken Charaktere und die Ausdruckskraft der Sprache, sogar vom "deutschen Shakespeare" war die Rede. Seitdem wurde das Stück über den abgründigen Bruderzwist zwischen Karl und Franz Moor sehr verschieden interpretiert und dementsprechend verschieden inszeniert - jüngst am Residenztheater München. Der dortige Regisseur besetzte Franz Moor als Frauenrolle und ließ seine Schauspieler dreieinhalb Stunden lang auf martialischen Laufbändern gehen. Die Sendung zeigt, was alles in den "Räubern" steckt, auch wenn Schiller selbst manches davon gar nicht beabsichtigt hatte. 

Moderation: Leslie Rowe
Redaktion: Petra Herrmann

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