Bayern 2

     

radioWissen Das Tier in der Religion

Schweinezucht | Bild: picture-alliance/dpa

Mittwoch, 04.10.2017
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Die Theologische Zoologie
Kommen Tiere in den Himmel?

Grundrechte für Tiere?
Auf dem Weg zu einer animalischen Ethik

Das Kalenderblatt
4.10.1931
Welttierschutztag
Von Birgit Magiera

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Die Theologische Zoologie - Kommen Tiere in den Himmel?
Autorin: Elke Worg / Regie: Martin Trauner
Martin Luther glaubte, dass 'auch die Hündlein in den Himmel kommen und jede Kreatur eine unsterbliche Seele hat'. Doch mit dieser Sichtweise konnte sich der Reformator nie so richtig durchsetzen. Genauso wenig wie der Heilige Franziskus, der sogar den Tieren und Blumen predigte. Weder in der protestantischen noch in der katholischen Theologie werden Tiere als beseelte Mitgeschöpfe anerkannt. Die christliche Schöpfungs- und Erlösungslehre ist ausschließlich auf den Menschen bezogen. Die Folgen kennen wir: Der Mensch als 'Krone der Schöpfung' betrachtet Tiere als 'Ressourcenmaterial', um es zu Nahrungs-, Kleidungs-, kosmetischen und pharmazeutischen Zwecken industriell zu verarbeiten oder zu missbrauchen. Er kreiert Qualzuchten und hält selbst Tiere, die er liebt, nicht artgerecht. All das möchte die Theologische Zoologie ändern. Dieser vergleichsweise junge Forschungszweig hat es sich zum Ziel gesetzt, den Tieren zu einer wissenschaftlich fundierten, theologischen Würdigung zu verhelfen. Es geht um ein neues Verhältnis zwischen Mensch und Tier im Sinne einer 'schöpfungsgemäßen Spiritualität', in der die Tiere endlich als Mitgeschöpfe respektiert und auch dementsprechend behandelt werden.

Grundrechte für Tiere? - Auf dem Weg zu einer animalischen Ethik
Autor: Michael Reitz / Regie: Martin Trauner
"Die Würde des Menschen ist unantastbar" heißt es im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Ist der Mensch das einzige Lebewesen, das für sich in Anspruch nehmen darf, über bestimmte unveräußerliche Rechte zu verfügen? Neuere Forschungen haben ergeben, dass zumindest Wirbel- und Säugetiere über das Gefühl des Schmerzempfindens verfügen und ihnen von daher eine dem Menschen ähnliche Würde zukommt. Zwar ist der Tierschutz mittlerweile Bestandteil des öffentlichen Bewusstseins und auch in unserer Verfassung festgeschrieben. Aber eine umfassende Ethik der Tierrechte steht noch aus. Die Sendung geht dem philosophischen Stand der Dinge nach.

Moderation: Iska Schreglmann
Redaktion: Bernhard Kastner

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