radioWissen Unter Leistungsdruck
Donnerstag, 05.10.2017
09:05
bis 10:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Die Leistungsgesellschaft
Ein Phänomen der Moderne?
Prüfungsangst
Wenn nichts mehr geht
Das Kalenderblatt
5.10.1950
Geburt eines jungfräulichen Zahnkarpfens
Von Prisca Straub
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
Die Leistungsgesellschaft - Ein Phänomen der Moderne?
Autorin: Daniela Remus / Regie: Irene Schuck
"Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!" Die aufklärerische Forderung von Immanuel Kant sorgte zu Beginn des 19. Jahrhunderts für harsche Kritik. Ein Frontalangriff gegen die Rolle der Kirche - so interpretierten viele die Forderung des Königsberger Philosophen. Dabei steckt in diesem Satz noch viel mehr. Beispielsweise die Aufkündigung der bestehenden Ständegesellschaft. Die Zugehörigkeit zu einer gesellschaftlichen Klasse hat damals über Bildungs- und Berufschancen entschieden, über Reichtum und Elend. Erst mit dem Beginn der Aufklärung im 18. Jahrhundert wurde die Ungerechtigkeit dieser Gesellschaftsordnung in Frage gestellt, was letztlich zu deren Ablösung führte. An die Stelle von Privilegien oder lebenslanger Nachteile durch Geburt ist dadurch in den westlichen Industriegesellschaften der Leistungsbegriff getreten. Aber auch schon in den Jahrhunderten davor konnten sich Menschen für besondere Leistungen begeistern: Die antiken Olympia-Teilnehmer, die römischen Gladiatoren oder die christlichen Ritter errangen durch ihre Leistungen zahlreiche Privilegien. Zum Gesellschaftskonzept aber wurde der Leistungsbegriff erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Aber haben tatsächlich alle Menschen die gleichen Chancen, die erforderlichen Leistungen zu erbringen? Wie gerecht ist eine Gesellschaft, wenn Menschen Spitzenleistungen erbringen müssen, um gesellschaftlichen Einfluss zu haben? Und wie kann objektiv beurteilt werden, welche Leistung welchen Wert hat?
Prüfungsangst - Wenn nichts mehr geht
Autor: David Globig / Regie: Sabine Kienhöfer
Im Magen fühlt es sich flau an, das Herz schlägt bis zum Hals, die Hände sind feucht und zittern - dafür herrscht im Kopf plötzlich absolute Leere: Blackout. Was der Prüfer auch fragt, man kann sich an nichts mehr von dem erinnern, was man in den vergangenen Wochen gelernt hat. Die Prüfungsangst hat alles ausradiert. Jeden Tag erleben unzählige Schüler und Studenten diese Situation. Robert de Sorbon, der Namensgeber der Pariser Universität, hat im 13. Jahrhundert Magisterprüfungen deshalb sogar mit dem Jüngsten Gericht verglichen. Seit den 1950er Jahren wird Prüfungsangst wissenschaftlich untersucht. Dabei hat sich gezeigt, dass ganz unterschiedliche Faktoren eine Rolle spielen: nicht nur, wie wichtig ein Examen ist und wie schwierig die Aufgaben sind, sondern auch, in welcher Form eine Prüfung abläuft. Genauso tragen die Erwartungen der Umgebung ihren Teil dazu bei. Prüfungsfurcht kann deshalb jeden treffen - egal, wie gut vorbereitet man ist. Hat uns die Angst dann erst einmal im Griff, sind wir nicht mehr in der Lage, die Informationen zu filtern, die für die jeweilige Aufgabe wichtig sind. Um das zu vermeiden, greifen viele vor Prüfungen zu Medikamenten - von Betablockern bis zu Antidepressiva. Doch Forscher setzen stattdessen auf Strategien, die ganz ohne pharmazeutische Unterstützung auskommen.
Moderation: Leslie Rowe
Redaktion: Nicole Ruchlak
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