Bayern 2

     

Bayern 2 am Reformationstag Was bleibt vom Festjahr 500 Jahre Reformation?

Martin Luther als Playmobil-Figur | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 31.10.2017
18:05 bis 19:00 Uhr

BAYERN 2

"Ausgeluthert "
Was bleibt vom Festjahr 500 Jahre Reformation?
Von Wolfgang Küpper und Matthias Morgenroth

Zur Feier haben heute alle frei, deutschlandweit, einmalig. Der diesjährige Feiertag zum 500. Jubiläum der Reformation soll alle im Lande, egal ob sie evangelisch, katholisch, ausgetreten, muslimisch oder jüdisch sind, daran erinnern, dass mit Martin Luther ein Prozess in Gang gesetzt wurde, der die gesamte Gesellschaft, unser Denken, unseren Staat, unser Selbstverständnis radikal verändert hat. Reformation - das klingt heute nach Religionskunde. Das stimmt nicht. Reformation ist eine Epochenzäsur, nach der in Europa und darüber hinaus nichts mehr so war wie zuvor. Seither versuchen wir, Vielfalt zu denken und zu leben, Toleranz und den freien Diskurs einzuüben, mit der Freiheit des Gewissens unsere Entscheidungen zu treffen. Und seither ist auch in den Kirchen selbst das Bewusstsein zu Hause, dass Institutionen immer Gefahr laufen, das Unverfügbare in Stein zu meißeln und illegitimer Weise  zu machtvollen Heilsvermittlungsinstanzen zu werden. Ein Jahr lang wurde all das gefeiert und bedacht - in unzähligen Ausstellungen, ökumenischen Spitzentreffen und Gottesdiensten. Wir blicken zurück auf das Festjahr und fragen: Was bleibt? Verändert dieses Reformationsgedenken, das erstmals unter ökumenischer Perspektive stattgefunden hat, die Kirchen in Deutschland und darüber hinaus? Ist der ehrgeizige Plan der EKD aufgegangen, mit dem Reformationsgedenken neuen Schwung in die eigenen Gemeinden zu bringen? Bayern 2 blickt zurück.