radioWissen Eisenstein und Schostakowitsch
Dienstag, 07.11.2017
09:05
bis 10:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Sergej Eisenstein
Die Revolution und der Film
Dmitrij Schostakowitsch
Hymnen für Stalin?
Das Kalenderblatt
7.11.1991
Alpenkonvention wird unterzeichnet
Von Markus Mähner
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
Sergej Eisenstein - Die Revolution und der Film
Autor und Regie: Martin Trauner
Der beste Film aller Zeiten? Meist die einhellige Antwort darauf: "Panzerkreuzer Potemkin" - von Sergej Michailowitsch Eisenstein (1898-1948).Obwohl nur ein Stummfilm, und obwohl: nur ein Propagandafilm, im Auftrag des sowjetischen Zentralkomitees, genießt der Film bis heute Kultstatus. Denn Sergei Eisenstein war es gelungen, der noch in den Kinderschuhen steckenden Filmkunst zu einer ersten Blüte zu verhelfen. Mit seiner modernen Montagetechnik, mit seinen eindrucksvollen Bildern. - Eisenstein, gelernter Ingenieur, begann seine Karriere am Theater, als Bühnenbildner und Regisseur. Doch schon bald wandte er sich dem neuen Medium Film zu. Und er wurde in der jungen Sowjetunion zum herausragenden Vertreter seines Fachs. Von Josef Stalin gelobt, von Stalin geehrt. Und letztlich von Stalin verboten. Und Eisenstein? - Er beschloss, sich zu Tode zu arbeiten. 1948 erlag er den Folgen eines Herzinfarkts. - "Ich habe gelebt, ich habe nachgedacht, ich habe gebrannt."
Dmitrij Schostakowitsch - Hymnen für Stalin?
Autorin und Regie: Petra Herrmann
Dmitri Schostakowitsch. Sein Walzer Nr. 2 ist weltbekannt. Er verleiht Stanley Kubriks Film "Eyes Wide Shut" seine besondere Tiefe, er gehört zum Repertoire vieler Sinfonieorchester. Und er ist so populär, dass ihn sogar André Rieu gespielt und Karel Gott gesungen hat. Dabei war die Musik des Komponisten lange Zeit umstritten, sie galt als wenig melodisch und harmonisch. In der Sowjetunion musste Schostakowitsch sich den Vorwurf des "Formalismus" gefallen lassen, was bedeutete, dass er nicht konventionell und "volksnah" genug komponierte. Im Westen stand er da als einer, der Hymnen für Stalin schreibt. Heute weiß man: Dmitri Schostakowitsch ist einer der wichtigsten und genialsten Komponisten des 20. Jahrhunderts, hineingeboren in eine der schlimmsten Epochen der Geschichte Russlands. Der Stalinismus und die Schrecken des Zweiten Weltkriegs stellten sein Leben vor existentielle Zerreißproben und prägten sein doppelbödiges Werk.
Moderation:
Redaktion: Petra Herrmann
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