Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Klangräume und Orgeltöne

Beschr | Bild: colourbox.com

Dienstag, 14.11.2017
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Klang-Räume
Musik und Akustik

Die Orgel und ihr Gebrauch
Von der Königin der Instrumente

Das Kalenderblatt
14.11.1943
Leonard Bernstein springt ein und startet Weltkarriere
Autor: Johannes Roßteuscher

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Klang-Räume - Musik und Akustik
Autor und Regie: Martin Schramm
Antike Theater, gotische Kathedralen, aristokratische Festsäle, moderne Konzerthäuser: Musik erklingt durch die Jahrhunderte in ganz unterschiedlichen Bauwerken und Räumlichkeiten. Und deren Akustik prägt damals wie heute ganz maßgeblich, wie diese Musik klingt; reicht von ganz trocken bis extrem hallig, von ganz leise bis donnernd-dröhnend. Der Raum wird zum Instrument, das gleichsam immer "mitspielt". Doch wer hat dieses "Instrument", sprich die Akustik der bespielten Räume eigentlich gestaltet? Lange Zeit, so scheint es, ist sie eher ein "Nebenprodukt" der Architektur, mit der Musiker eben klar kommen müssen, die sie aber auch inspiriert. So wird manche Komposition vielleicht erst aus der Architektur der Zeit heraus "geboren". Die Idee, Räume speziell für die Bedürfnisse von Musikern zu schaffen, setzt sich erst im 19. Jahrhundert durch. Und die Akustik in diesen Räumen dann gleichsam "maßzuschneidern" - also nicht mehr dem Zufall zu überlassen, sondern gezielt zu berechnen und zu gestalten, gelingt Ingenieuren erst im 20. Jahrhundert. Doch die "gute Akustik an sich" kann es nicht geben. Akustik ist und bleibt eine Frage sehr persönlicher Maßstäbe und individueller Hörgewohnheiten. Und die können sich ändern.

Die Orgel und ihr Gebrauch - Von der Königin der Instrumente
Autor: Miriam Stumpfe / Regie: Martin Trauner
Im Bestseller "Schlafes Bruder" öffnet die Orgel dem Dorfkind Elias die Tür zu einer anderen Welt, Musikliebhaber und Komponisten schwärmen von ihr als der „Königin der Instrumente“: die Orgel ist ein Instrument, das alle Rekorde bricht und das seine Hörer durch die schiere Fülle seines Klanges in Bann schlägt. Ihre oft mehr als 1000 Pfeifen nennen sich Gemshorn, Trompete, Rohrflöte oder Vox Coelestis (Himmelsstimme), mit ihnen kann sie machtvoll brausen, metallisch schmettern oder vogelgleich tirillieren.
Schon im alten Griechenland spielten Musiker auf Orgeln - allerdings nicht bei Gottesdiensten, sondern zum Tanz. Im Mittelalter hielt die Orgel in europäischen Kirchen Einzug. Seitdem hat jede Epoche und jedes Land in Europa eine ganz spezielle Orgelkultur herausgebildet und die Instrumente sind von bescheidenen Begleithilfen für den Choralgesang zu klanglichen Gesamtkunstwerken herangewachsen. Nur ein einziger Musiker spielt auf der Tastatur, doch ausgefeilte Handwerkskunst und ein kompliziertes technisches Innenleben ermöglichen es ihm, an Klangvielfalt mit einem Orchester zu konkurrieren. Regelmäßig zu hören bekommen Orgelklänge heute nur noch treue Kirchgänger. Doch von ihrem Klang überwältigt werden auch Nicht-Christen und Gottesdienst-Muffel, auch der Erfolg des Films "Schlafes Bruder" ist ein Stück weit wohl der suggestiven Kraft der Orgelklänge zu verdanken.

Moderation:
Redaktion: Petra Herrmann

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