Zeit für Bayern Kibbuzim am Ammersee

Kibbuzim am Ammersee
Eine vergessene bayerisch-israelische Geschichte
Spurensuche von Thies Marsen
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Als die US-Armee im Frühjahr 1945 die deutsche Wehrmacht besiegt und Bayern besetzt, befreit sie auch hunderttausende Menschen, die von den Nazis aus ganz Europa verschleppt und inhaftiert worden sind. Doch viele der Befreiten wissen nicht wohin, weil ihre Heimatstädte und -dörfer zerstört sind, ihre Freunde und Verwandten deportiert und ermordet wurden. Viele jüdische Überlebende der deutschen Lager zieht es deshalb nach Palästina, um dort den Staat Israel aufzubauen. Vorerst aber sitzen sie in Bayern fest. Doch sie nutzen die Zeit: Von Maßbach nahe Bad Kissingen bis Bad Endorf im Landkreis Rosenheim entstehen rund 40 Kibbuzim, in denen die Überlebenden auf die Ausreise nach Palästina und das Leben in einem zukünftigen Staat Israel vorbereitet werden.

Besonders viele Kibbuzim gibt es am Westufer des Ammersees: in Dießen, in Utting, in Riederau - und der größte in Greifenberg. Einer der Ausbilder dort ist Walter Frankenstein, selbst Überlebender der Shoa. Frankenstein, Jahrgang 1924, trainiert die Bewohner, gibt Schieß- und Schwimmunterricht und organisiert die illegale Reise nach Palästina. Heute lebt Frankenstein in Stockholm. Für die Sendung "Kibbuzim am Ammersee" hat er dem Autoren Thies Marsen seine Geschichte und die seiner Weggefährten erzählt. Eine fast vergessene bayerisch-israelische Geschichte.

Akustische Reisen durch Bayerns Regionen

Zeit für Bayern zeigt das Land im Herzen Europas in seiner ganzen Vielfalt. Eine unterhaltsame Heimatkunde für alle, ob alteingesessen oder neuzugezogen, ob aus Kempten oder Köln, Nürnberg oder Neapel, Berlin, Bagdad oder Berchtesgaden. Denn Heimat ist da, wo man sich kennt und auskennt. Zeit für Bayern bietet die Gelegenheit, die Landstriche und die Menschen Altbayerns, Frankens und Schwabens näher kennen zu lernen und neu zu erfahren - bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees.

"Zeit für Bayern" ... sollte jeder haben!