Bayern 2

     

radioWissen Frauen in ungewöhnlichen Berufen

Äbtissin Herrad: König Salomo und die Puppenspieler | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 15.01.2018
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Die Admiralin der Antike
Artemisia

Gelehrte Frauen im Mittelalter
Autorinnen und Dichterinnen

Das Kalenderblatt
15.1.1896
Erste Autovermietung in Paris gegründet

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Die Admiralin der Antike - Artemisia
Autor: Bernd-Uwe Gutknecht / Regie: Christiane Klenz
Halikarnassos im 5. Jahrhundert vor Christus: als Vormund für ihren minderjährigen Sohn regiert Artemisia I. über die kleinasiatische Küstenstadt - das heutige Bodrum in der Türkei. Halikarnassos, das später durch das Bauwerk Mausoleum und den Geschichtsschreiber Herodot bekannt werden sollte, lag damals im Einflussbereich der Perser. Als deren König Xerxes mit großer Flotte und einem enormen Heer Griechenland angreift, müssen die persischen Satrapen mitmachen. Also zieht Artemisia I. mit in den Krieg. Aber nicht als feminines Beiwerk, sondern als Protagonistin! Die Königin befehligt mehrere Schiffe und sticht durch ihre Tapferkeit und Cleverness heraus. Zwar verliert die persische Flotte in der Seeschlacht von Salamis desaströs, aber Artemisia I. kann ihren eigenen Verbund durch eine List retten. Xerxes schätzt sie daraufhin so sehr, dass er ihrem Ratschlag nachgibt, den aussichtslosen Krieg gegen die Griechen zu beenden. Nach der Rückkehr nach Kleinasien verlieren sich die historischen Spuren der antiken Admiralin. Die Legende besagt, dass sich Artemisia I. in Ephesos aus Liebeskummer ins Meer gestürzt haben soll.

Gelehrte Frauen im Mittelalter - Autorinnen und Dichterinnen
Autorin: Rhia Imogen Herrad / Regie: Sabine Kienhöfer
An Schulen und Universitäten durften mittelalterliche Frauen nicht studieren. Diejenigen, die es trotzdem nach Gelehrsamkeit dürstete, fanden ausgerechnet im Kloster eine Heimat. Denn Bildung und Kenntnis der Heiligen Schrift, aber auch antiker Klassiker, brachten fromme Männer und Frauen näher zu Gott. So wurden die Klöster ein Hort des Buchwissens. Im 8. und 9. Jahrhundert schufen die Nonnen des großen fränkischen Klosters Chelles bedeutende Chroniken und Heiligenleben. Im 10. Jahrhundert verfasste die Klosterfrau Hrotsvit von Gandersheim geistliche Schriften und historische Dichtungen, und die ersten Dramen überhaupt seit der Antike. Im 12. Jahrhundert schrieb im elsässischen Hohenburg die Äbtissin Herrad eine umfangreiche Enzyklopädie, die alles ihrer Zeit bekannte Wissen enthielt. Zahllose weitere Frauen waren in mittelalterlichen Schreibstuben tätig, auch wenn sie immer wieder gegen männliche Vorurteile angehen und sich den Zugang zum Wissen erkämpfen mussten.

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Thomas Morawetz

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
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