radioWissen am Nachmittag Skandale und ihre Opfer
Montag, 22.01.2018
15:05
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BAYERN 2
Der Contergan-Skandal
Eine Tablette, lebenslange Folgen
Die Giftwolke von Bhopal
Eine Chemiekatastrophe und ihre Folgen
Das Kalenderblatt
22.1.2001
Deutschland und China unterzeichnen Vertrag zum Transrapid
Von Thomas Grasberger
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
Der Contergan-Skandal - Eine Tablette, lebenslange Folgen
Autorin: Daniela Remus / Regie: Jeanne Turczynski
Auf die Entschuldigung des Herstellers mussten die Contergan-Geschädigten und ihre Angehörigen über fünfzig Jahre warten: Erst 2012 schaffte es das Pharmaunternehmen Grünenthal, das jahrzehntelange Schweigen durch eine persönliche Entschuldigung öffentlich zu beenden. Dabei waren die Beweise über die schädlichen Nebenwirkungen des Medikaments bereits nach kurzer Zeit mehr als offensichtlich: Im Oktober 1957 brachte die Firma das Schlaf- und Beruhigungsmittel Contergan auf den Markt. Rezeptfrei, denn im Gegensatz zu anderen Medikamenten sei dieses völlig gefahrlos - so die Eigenwerbung. Deshalb eigene es sich auch besonders gut für nervöse, kleine Kinder und Schwangere mit morgendlicher Übelkeit. Aber bereits ein, zwei Jahre später wurden auffällig viele Kinder mit Fehlbildungen geboren: Mit verstümmelten Armen, Beinen und Ohren. Über 10.000 Kinder weltweit kamen so auf die Welt, in Deutschland rund 5000. Die Contergan Katastrophe gilt als größter Arzneimittelskandal der Bundesrepublik. Das Arzneimittelgesetz wurde im Anschluss daran verschärft, aber der Umgang mit den Contergan-Geschädigten ist bis heute ein düsteres Kapitel der Pharmaindustrie.
Die Giftwolke von Bhopal - Eine Chemiekatastrophe und ihre Folgen
Autor: Jürgen Webermann / Regie: Sabine Kienhöfer
Der Tank steht noch immer da - so, als wäre nichts gewesen. Ein runder Behälter, der im wuchernden Gras vor sich hin rostet. In diesem Tank befand sich Methylisocyanat, kurz: MIC. Nur wenige Tropfen davon reichen aus, um zu töten. Aber in dem Tank befanden sich nicht nur wenige Tropfen, sondern 42 Tonnen MIC. Wenn es sich mit Wasser mischt, reagiert es sofort. So auch 1984. Es dauerte nur zwei Stunden, bis sich die 42 Tonnen MIC verflüchtigt hatten. Weite Teile Bhopals wurden zur Gaskammer. Zehntausende starben. Bis heute leiden die Überlebenden unter den Folgen. Aber sie müssen damit leben. Viele Opfer geben nicht auf und kämpfen für ihre Rechte.
Moderation: Iska Schreglmann
Redaktion: Nicole Ruchlak
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