radioWissen Der Herr der Ringe und das Pathos
Dienstag, 27.02.2018
09:05
bis 10:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
J.R.R. Tolkien
Der Herr der Ringe
Pathos
Wenn ein Gefühl wieder Mode wird
Das Kalenderblatt
27.2.1922
Die Verkehrsampel wird patentiert
Von Silke Wolfrum
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
J.R.R. Tolkien - Der Herr der Ringe
Autor: Thomas Grasberger / Regie: Susi Weichselbaumer
Wenn heute von Zwergen, Drachen, Königen und Elfen die Rede ist, dauert es nie lange bis sein Name fällt. Der britische Schriftsteller John Ronald Reuel Tolkien (1892-1973) ist ein unumstrittener Meister des Genres. Sowohl Publikum als auch Wissenschaftler sind sich einig: Tolkien ist der Dreh und Angelpunkt für alles, was mit phantastischer Literatur zu tun hat. Sein 1954/55 erschienenes Helden-Epos "The Lord of the Rings", das von 1969/70 an auch auf Deutsch als "Der Herr der Ringe" viele Leser erreichte, ist eines der erfolgreichsten literarischen Werke des 20. Jahrhunderts. Der Begründer der modernen Fantasy-Literatur war als Professor für englische Sprache an der Universität Oxford ein höchst belesener Kenner der alten Mythologien. Er bediente sich ihrer und schuf daraus am Ende doch seine ganz eigene Welt.
Pathos - Wenn ein Gefühl wieder Mode wird
Autorin: Gabriele Knetsch / Regie: Eva Demmelhuber
Die Idee ist alt. Sie geht auf den Griechen Aristoteles zurück: Wer andere mit seiner Rede überzeugen will, braucht "ethos", "logos" und "pathos". Dabei geht es bei "pathos" vor allem darum, die Zuhörer in eine gewisse Stimmung zu versetzen, damit die Rede auch richtig wirkt. Friedrich Schiller sprach vom "Pathetisch-Erhabenen", um eine bestimmte Kunstkonzeption zu verbreiten: Pathos als Effekt, wenn Leiden durchlebt wird - und in die Idee von Freiheit mündet. Unter den Nationalsozialisten geriet die Idee durch schwülstige Filme in Verruf: Pathos setzten sie gleich mit dick aufgetragenen Emotionen im Sinne der eigenen Ideologie. Doch dass Pathos auch heute noch funktioniert, zeigen Erfolgsfilme wie "Der Herr der Ringe" oder Blockbusters aus Hollywood. Das Spiel mit den großen Gefühlen nutzen aber auch Politiker mehr als 2000 Jahre nach Aristoteles. Auf Pathos setzen amerikanische Präsidenten bei ihrer Antrittsrede, genauso wie rechte Populisten auf Stimmenfang.
Moderation: Christian Schuler
Redaktion: Petra Herrmann
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