Bayern 2

     

Faust-Festival München radioWissen am Nachmittag Goethes "Faust"

Mephisto (Gustaf Gründgens) und Faust (Will Quadflieg) | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 27.03.2018
15:05 bis 16:00 Uhr

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BAYERN 2

Goethes Faust
Das deutsche Drama

Faust und die Folgen
Eine Rezeptionsgeschichte

Das Kalenderblatt
27.3.1871
Das erste Länderspiel im Rugby gewinnt Schottland
Von Silke Wolfrum

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Goethes Faust - Das deutsche Drama
Autorin: Gerda Marko / Regie:
Goethes "Faust", 1808 veröffentlicht, gilt als eines der bedeutendsten literarischen Werke in deutscher Sprache. Ihm zugrunde liegt die Geschichte des historischen Doktor Faust, die im Teil II des Dramas zu einer Menschheitsparabel verallgemeinert wird. Doch zunächst geht es im Teil I um die Erkenntnis des alternden Gelehrten Heinrich Faust, der trotz aller wissenschaftlichen Anstrengung zu wirklich tiefen Einsichten darüber, "was die Welt im Innersten zusammenhält", nicht gelangt ist. Darüber hinaus hat er es auch versäumt, das Leben zu genießen. Er verspricht dem Teufel seine Seele, wenn es ihm gelingt, ihn von seiner tiefen Unzufriedenheit zu befreien. Mephisto, "ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft", nimmt Faust mit auf eine bewegte Reise durch die Vielfalt weltlicher Freuden. Doch die Liebe Fausts zu Gretchen nimmt ein tragisches Ende: verzweifelt und verlassen tötet sie ihr Kind. Mit Gretchens Hinrichtung und der Errettung ihrer Seele endet Faust I. Die Gelehrtentragödie aber geht weiter … die letzten Fragen bleiben offen: "Es irrt der Mensch, solang er strebt."

Faust und die Folgen - eine Rezeptionsgeschichte
Autorin: Julia Devlin / Regie: Petra Herrmann
"Grau ist alle Theorie", "Schall und Rauch" oder "Des Pudels Kern" - wem fiele nicht ein Zitat aus dem "Faust" ein? Ein Beweis, wie einflussreich und langlebig Goethes Tragödie ist. Wendungen und Phrasen daraus haben die deutsche Sprache bereichert wie sonst nur noch die Lutherbibel. Doch der Einfluss ist noch größer, erstreckt sich auf Literatur, Musik, Film und Theater - nationenübergreifend. Denn der "Faust" ist ein Schlüsselmythos der Moderne. Goethe griff auf ein älteres Sujet zurück, das nicht zufällig am Übergang zwischen Mittelalter und Neuzeit entstand - die Legende eines rastlosen Wissenschaftlers, der gegen die Grenzen rebelliert, die ihm seine eigene Menschlichkeit, die Gesellschaft und die Religion setzen. Die Problematik ist für den modernen Menschen ungebrochen aktuell. Und so interpretierten Komponisten, Schriftsteller und Regisseure das Faust-Thema immer wieder neu, darunter Michail Bulgakov, Franz Liszt, Thomas Mann und F. W. Murnau. Aber auch propagandistisch ließ sich Goethes "Faust" ausschlachten, und so übten sich die Nationalsozialisten, aber auch das Kultusministerium der DDR an der ihr eigenen Version der Tragödie.

Moderation: Iska Schreglmann
Redaktion: Petra Herrmann

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