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Aufstand im Warschauer Ghetto April/Mai 1943 | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 19.04.2018
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Warschauer Ghetto
Aufstand der Wehrlosen

Eingeschleust nach Auschwitz
Witold Pilecki

Das Kalenderblatt
19.4.1511
Erstes Brunnhaus in München
Autorin: Birgit Magiera

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Warschauer Ghetto - Aufstand der Wehrlosen
Autor: Jan Pallokat / Regie: Martin Trauner
Nur wenige Überlebende und kaum Dokumente: Der Aufstand im Warschauer Ghetto ist zum Symbol jüdischen Widerstands geworden, der sich tief in der kollektiven Erinnerung nicht nur der Juden eingeprägt hat. Das erkennt man schon daran, dass der ein Jahr später stattfindende "Warschauer Aufstand" des nicht-jüdischen Widerstands, der militärisch betrachtet bedeutsamer war, mit ihm immer wieder verwechselt wird. Noch auf den Ruinen des niedergebrannten Stadtteils, in dem hunderttausende Juden den Tod gefunden hatten, wurde kurz nach dem Krieg das Mahnmal der Ghetto-Helden errichtet, vor dem Willy Brandt Jahrzehnte später auf die Knie sinken wollte. Nach dem Krieg entstanden rund um den Aufstand zahlreiche Legenden...

Eingeschleust nach Auschwitz - Witold Pilecki
Autor: Niklas Nau / Regie: Sabine Kienhöfer
Ein Pass mit dem Namen Tomasz Serafinski, die Häftlingsnummer auf den Unterarm tätowiert - scheinbar ein Häftling wie zahllose andere im KZ Auschwitz. Nur, dass Tomasz Serafinski eigentlich Witold Pilecki heißt und "freiwillig" hier ist! Der polnische Offizier und Mitbegründer der Untergrundorganisation Tajna Armia Polska hatte sich 1940 absichtlich bei einer Razzia in Warschau festnehmen lassen. Bis 1943 berichtete er dem Untergrund und den Alliierten von den Gräueltaten der Nazis in Auschwitz und gründete dort ein Widerstandsnetzwerk. 1943 gelang es Pilecki, aus dem Lager zu fliehen. Er versuchte, die Alliierten zur Befreiung des Lagers zu drängen, womit er jedoch scheiterte. Schließlich kämpfte er im Warschauer Aufstand und verbrachte die letzten Kriegsmonate in deutscher Gefangenschaft. Nach dem Krieg sammelte er Beweise für sowjetische Verbrechen im besetzten Polen, wurde vom kommunistischen Geheimdienst Polens gefangen, gefoltert und schließlich nach einem Schauprozess hingerichtet. Nach dem Ende des kommunistischen Regimes wurde er rehabilitiert.

Moderation: Thies Marsen
Redaktion. Nicole Ruchlak

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