Bayern 2

     

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Der wandernde Mensch | Bild: colourbox.com

Mittwoch, 23.05.2018
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Der gehende Mensch
Eine Philosophie

Philip Roth
"Der menschliche Makel"
(s. auch Sondersendung "Bayern 2 extra", 24. Mai 2018, 20.05 Uhr, Bayern 2!)

Das Kalenderblatt
23.5.1376
In Florenz wird das Kartenspiel verboten
Von Martin Trauner

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Der gehende Mensch - Eine Philosophie
Autor: Reinhard Schlüter / Regie: Susi Weichselbaumer
Was macht die Einzigartigkeit des Menschen aus? Für Kulturphilosophen ist die Antwort klar: der aufrechte Gang. Seitdem der Mensch seine Hände statt zur Fortbewegung zum Werkzeugbau, der Essenszubereitung oder zur Kampfführung einsetzte, begann sich auch das Gehirn des Menschen immer komplexer zu entwickeln. Dennoch sollte es Hunderttausende von Jahren dauern, bis erstmals klar wurde, dass auch das Gehen selbst einen günstigen Einfluss auf die Gehirntätigkeit ausübt. Es war der altgriechische Philosoph Aristoteles, der seine philosophischen Gedanken in einer Wandelhalle namens Perípatos entwickelte, und dem seine Schüler folgten, indem sie sich Peripateitiker (etwa: Umherwandler) nannten. Folgt man der europäischen Kulturgeschichte von der Antike bis heute, so findet man unzählige Dichter und Denker - von Rousseau über Kant bis Nietzsche, von Goethe bis Thomas Bernhard, für die regelmäßiges Gehen ein unerlässliches Element in ihrem Leben und Schaffen bedeutete. Doch warum hat das Gehen einen derart günstigen Effekt auf die Gehirntätigkeit. Ist es wirklich nur die erhöhte Sauerstoffzufuhr, oder gibt es da noch ganz andere, tiefer liegende Zusammenhänge?

Philip Roth - "Der menschliche Makel"
Autor:Friedhelm Sikora / Regie: Eva Demmelhuber
Ein amerikanisches Tableau, bunt wie eine Cornflakes-Reklame und grau wie eine verregnete Vorstadtsiedlung im Mittelwesten. Der Sommer 1998. Eine Wolke ging übers Land. Eine Wolke aus Selbstgerechtigkeit, Schadenfreude und Bigotterie. Die puritanische Seele Amerikas hatte einen gewaltigen Frömmigkeitsanfall erlitten und badete in den Ekstasen der Scheinheiligkeit, deren Objekte der Penis des Präsidenten und der Lutschmund einer kleinen Praktikantin waren.
Ein Opfer dieser Ekstase war auch Coleman Silk, ehemaliger Professor für klassische Literatur und erfolgreich-umtriebiger Dekan des - vor seinem Amtsantritt hinterwäldlerischen - Athena College, geworden. Seinen wohlverdienten Ruhestand hätte er genießen können, wäre nicht seinen Kollegen eingefallen, ihn in einer beispiellosen Hetzkampagne zur Strecke zu bringen. Als sie ihn aber an den Rand der Existenz und schließlich darüber hinaus gedrängt hatten, zeigte sich, dass Coleman zeitlebens ein pikantes Geheimnis gehütet hatte, in dessen Licht seinem Ende nun eine besonders bizarre Pointe aufgesetzt wurde.

Moderation: Iska Schreglmann
Redaktion: Bernhard Kastner

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