Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Faszination Sprache

Training für das Gehirn | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 05.07.2018
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Zweisprachigkeit
Training für das Gehirn

Frau Professor
Geschlechterspezifische Sprache

Das Kalenderblatt
5.7.1841
Thomas Cook, Baptistenprediger, unternimmt die erste Pauschalreise
Von Xaver Frühbeis

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Zweisprachigkeit - Training für das Gehirn
Autorin: Katrin Kellermann / Regie: Christiane Klenz
Immer mehr Kinder in Deutschland wachsen zweisprachig auf: Zum Beispiel, weil ein Elternteil eine weitere Sprache in die Familie bringt oder weil beide Eltern keine deutschen Muttersprachler sind. Und auch einsprachige Eltern wünschen sich eine frühe sprachliche Förderung ihrer Kinder, unter anderem in bilingualen Kindergrippen. Das Thema Zwei-, bzw. Mehrsprachigkeit wird damit in der Gesellschaft und für die Wissenschaft zunehmend bedeutend: Wie werden die Sprachen gelernt und unter welchen Umständen gehen sie vielleicht wieder verloren? Wie kann eine erfolgreiche zweisprachige Erziehung gelingen? Wie "tickt" das mehrsprachige Gehirn? Da zweisprachige Kinder in ihren ersten Lebensjahren die Sprachen manchmal mischen, glaubte man früher, sie seien überfordert und verwirrt. Heute deuten die Experten diese "Sprachmischungen" auf eine ganz andere Art: Es handele sich um eine sehr kreative Nutzung der gesamten sprachlichen Kompetenz, denn auf diese Weise können Wortschatzlücken in der einen Sprache mit Wörtern aus der anderen Sprache gefüllt werden. Sprachforscher gehen außerdem davon aus, dass sich Gedanken in Abhängigkeit von Sprache formulieren und Zweisprachige somit mehr als eine "Denkweise" haben. Neuere Studien konnten zudem zeigen, dass jemand, der zwei Sprachen lernt und spricht, auch seine kreative Denkleistung trainiert.

Frau Professor - Geschlechterspezifische Sprache
Autorin: Julia Fritzsche / Regie: Sabine Kienhöfer
Geschlechtergerechte Sprache polarisiert. Für die Einen ist klar: unsere Sprache ist männlich geprägt und das sei schlimmer als eine Burka. Denn - so die Argumentation - eine Burka verstecke eine Frau, unsere Sprache dagegen verstecke alle Frauen. Für Andere ist geschlechtergerechte Sprache schlicht zu umständlich. Die männliche Form sei gewachsen und meine schließlich beide Geschlechter. Doch Formulierungen wie "Ärzte und Krankenschwestern" oder "Piloten und Stewardessen" zeigen: die sprechende Person hat oft sehr konkrete Bilder davon im Kopf, wer zu welcher Personengruppe gehört. In einigen Milieus ist geschlechtergerechte Sprache aus reinem Pragmatismus längst Pflicht. Der Fernsehmoderator begrüßt seine "Zuschauerinnen und Zuschauer", der Politiker bedankt sich bei seinen "Wählerinnen und Wählern" - "man" kann es sich schließlich nicht leisten, jemanden zu verlieren. Wo stehen wir im Ringen um sprachliche Vielfalt? Wann haben wir die weibliche Form entdeckt? Und was ist der kleine Unterschied zwischen Binnen-I, Unterstrich und Gender-Sternchen? radioWissen auf den Spuren der weiblichen Form in der Sprache.

Moderation:
Redaktion: Gerda Kuhn

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