radioWissen Nahrungsspezialisten und ihre Lebensgrundlage
Freitag, 07.09.2018
09:05
bis 10:00 Uhr
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BAYERN 2
Der Koala
Feinschmecker mit Eukalyptus-Stammbaum
Der Eukalyptus
Ein umstrittener Baum
Das Kalenderblatt
7.9.1936
Letzter Tasmanischer Tiger stirbt in Gefangenschaft
Von Prisca Straub
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
Der Koala - Feinschmecker mit Eukalyptus-Stammbaum
Autorin: Margarete Blümel / Regie: Sabine Kienhöfer
Koala: 'trinkt nicht'. Mit dieser - wörtlich-korrekten - Übersetzung aus einer Aborigine-Sprache nimmt das Missverständnis in Sachen 'Koala-Bären' seinen Lauf. Denn: Koalas beziehen zwar einen Gutteil ihres Flüssigkeitsbedarfs aus ihrem Leibgericht, einer Auswahl ganz bestimmter Eukalyptusblätter. Dennoch sind die nachtaktiven Baumbewohner aber zusätzlich auf Wasser angewiesen. Außerdem sind die Vertreter der australischen Ikone keine Bären, sondern Beuteltiere. Und: Wer dieser Spezies Faulheit unterstellt, tut dem Koala Unrecht. Koalas verbringen den größten Teil des Tages im Energiespar-Modus auf ihrem Eukalyptus-Stammbaum, weil ihre Blättermahlzeit ihnen zwar viele Ballaststoffe und harte Fasern, aber nur einen geringen Nährwert beschert. Das machen die Tiere mit einem langsamen Stoffwechsel wett, der ihren Energiebedarf reduziert und das Futter besonders lange im Verdauungsapparat speichert. Diese Umstände machen die possierlich wirkenden Beuteltiere aber auch besonders anfällig. Weil sie nicht schnell genug sind, fallen sie Buschbränden zum Opfer. Oder sie sterben, weil ihre Nahrungs- und Schlafbäume abgeholzt werden und sie auf der Futtersuche auf Hunde und Füchse treffen. Deshalb werden die silbrig-grauen Baumbewohner in ihrer Heimat mithilfe neu aufgelegter Programme besonders geschützt. Schließlich sind sie, wie es im Volksmund heißt, 'Koalas, the little Australians we'd all hate to lose' - 'die kleinen Australier, die wir alle nicht missen möchten'.
Der Eukalyptus - Ein umstrittener Baum
Autorin: Christiane Seiler / Regie: Eva Demmelhuber
Niedliche Koalabären, schleimlösende Eukalyptusbonbons, Bodenerosion durch Plantagenwirtschaft -der Eukaly ptus ruft widersprüchliche Assoziationen hervor. Wer weiß aber, dass der Eukalyptus in vieler Hinsicht ein Baum der Superlative ist? Mit über 600 bekannten Arten ist er eine der artenreichsten Baumgattungen. Außerdem kann der immergrüne Laubbaum zu erstaunlichen Höhen emporwachsen, mit bis zu 100 Metern gilt der Königseukalyptus als einer der höchsten Bäume der Welt. Erst Ende des 18. Jahrhunderts, als Australien zu einer englischen Kolonie geworden war, kamen europäische Naturkundler und Pharmakologen in Kontakt mit dem Eukalyptus und erkannten schnell die erstaunlichen Eigenschaften des Baums und die heilsamen oder schädlichen Wirkungen der zahlreichen ätherischen Öle, die der Eukalyptus hervorbringt. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts breitete sich der Eukalyptus dann über alle anderen Erdteile aus und zählt mittlerweile zu den wichtigsten 'Cash Crops'weltweit -in der globalisierten Zellstoffindustrie werden damit Milliarden umgesetzt.
Moderation: Yvonne Maier
Redaktion: Bernahrd Kastner
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