radioWissen Die etwas anderen Heiligen

Philipp Neri
Der schräge Heilige

Der Heilige Franz v. Assisi
Schutzpatron der Tiere

Das Kalenderblatt
12.9.1990
Fußball-Pleite Österreich - Färöer-Inseln
Von Thomas Grasberger
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Philipp Neri - Der schräge Heilige
Autor: Christian Schuler / Regie: Axel Wostry
In Momenten der Ekstase soll sein Herz so laut geschlagen haben, dass es die Umstehenden hören konnten. Vor Papstwahlen hat er angeblich regelmäßig den richtigen Kandidaten erraten. Und am Ende seines Lebens sei er im Gebet so oft entrückt gewesen, heißt es, dass es ihm selbst schon unangenehm war. Über Philipp Neri sind so viele Geschichten im Umlauf, dass oft schwer zu entscheiden ist, was biographische Anekdote und was Legende ist. Philipp Neri wurde nicht nur bald nach seinem Tod selig- und schließlich heiliggesprochen, er wurde auch rasch zur Kunst- und Projektionsfigur. 'Prophet der Freude' nannte man ihn, 'Spaßmacher Gottes', "Narr in der Soutane" oder einfach nur: 'Pippo buono - der gute Philipp'. Selbst Goethe, der dem Katholizismus sehr skeptisch gegenüberstand, war von dieser Figur so beeindruckt, dass er ihr ein ausführliches und sehr wertschätzendes Kapitel seiner "Italienischen Reise" widmete. Wer immer Philipp Neri wirklich war, er scheint in jedem Fall ein Heiliger gewesen zu sein, den man herbeisehnte: ein mutiger, humorvoller und wenn es sein musste auch strenger Mann, der keiner Auseinandersetzung aus dem Weg ging.

Der Heilige Franz v. Assisi - Schutzpatron der Tiere
Autorin: Christiane BüldtCampetti / Regie: Frank Halbach
Es hat seine Gründe, dass sich erst im Jahr 2013 ein Papst nach einem der größten Heiligen der katholischen Kirche benannt hat, Franz von Assisi. Denn der Ordensgründer (1181/82 - 1226) aus der kleinen mittelitalienischen Stadt war eben auch ihr größter Kritiker. Die Kirche war reich und stand im krassen Gegensatz zur Armut der Bevölkerung. Der Sohn eines reichen Textilhändlers hingegen, richtete nach seiner ersten Erfahrung von Krieg und Krankheit, sein Leben bewusst nach der Botschaft des Evangeliums aus. Er lebte und predigte freiwillige Besitzlosigkeit und Friedfertigkeit, Demut und Fürsorge gegenüber den Menschen, Verantwortung gegenüber der gesamten Schöpfung und den Dialog zwischen den Religionen. Durch seine Radikalität gelang es ihm, den christlichen Glauben zu verändern. In der Sendung begleiten wir Bruder Franz, das Licht aus Assisi, wie er von Zeitgenossen genannt wurde, zu wichtigen Stationen seines Lebens zwischen seiner umbrischen Heimatstadt und dem von ihm gegründeten Kloster La Verna in der Toskana.

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Bernhard Kastner

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