Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Der Mensch im Bann des Geldes

Geeorg Simmel | Bild: picture-alliance/dpa

Mittwoch, 10.10.2018
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Georg Simmel
Die Philosophie des Geldes

Deins, Meins, Unser?
Eigentum hier und anderswo

Das Kalenderblatt
10.10.1859
Männerbund "Schlaraffia" gegründet
Von Xaver Frühbeis
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Georg Simmel - die Philosophie des Geldes
Autor: Michael Reitz / Regie: Martin Trauner
Der deutsche Philosoph Georg Simmel (1858-1918) gilt als einer der Begründer der modernen Soziologie. Von erstaunlicher Aktualität ist sein 1900 erschienenes Buch "Die Philosophie des Geldes". Georg Simmel vertritt und untermauert in diesem Klassiker der Sozialwissenschaften eine verblüffende These: Geld habe sich nämlich im Laufe der Zeit von einem bloßen Zahlungsmittel zu einem gottähnlichen Wesen gewandelt. Grund dafür sei eine Verehrung des Geldes in der Moderne, wie sie so noch nie in der Wirtschaftsgeschichte vorgekommen sei. Barvermögen, Grundbesitz und Statussymbole würden zum Gradmesser des persönlichen Seelenheils, dem alle anderen Ziele und Sehnsüchte untergeordnet werden. Banken und Geldinstitute haben einen Status wie in früheren Zeiten Kirchen und Kathedralen. Wer nichts hat, ist auch nichts wert in den modernen Industriegesellschaften - so Georg Simmels Fazit.

Deins, Meins, Unser? - Eigentum hier und anderswo
Autor: Reinhard Schlüter / Regie: Christiane Klenz
Haben! Mehr haben! Möglichst mehr zu besitzen als andere! Das ist der Antrieb, der im realen Leben Wirtschaft und Wachstum am Laufen hält. Dabei gibt es immer mehr Menschen, die am Wachstum keinen Anteil haben, für die Eigentum oder gar Wohlstand ein Traum bleibt. Doch was veranlasst Menschen, die nach dem Maßstab des ärmeren Teils unserer Welt längst mehr als genug zum Leben haben, weiterhin Besitz auf Besitz zu häufen? Sind sie deswegen zufrieden und glücklich? Glücklicher als jene Menschen, die - ohne dazu gezwungen zu sein - vollkommen auf privaten Besitz verzichten, wie beispielsweise die Angehörigen religiöser Orden? Andere Gruppen haben von Privatbesitz nicht einmal eine Vorstellung - so die auf traditionelle Weise lebenden indigenen Völker. Was unterscheidet eigentlich die Letzteren von unserer Kultur? Wie steht es dort um Begriffe wie 'Erbrecht', 'Eigentumsdelikte' oder 'Güterteilung' im Falle einer Ehescheidung? Wie groß ist das Machtgefälle unter ihren Mitgliedern? Und wie gehen solche Kulturen mit den natürlichen Ressourcen ihrer Umwelt um?

Moderation: Gabi Gerlach
Redaktion: Bernhard Kastner

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