radioWissen am Nachmittag Krieg und religiöse Legitimation
Montag, 22.10.2018
15:05
bis 16:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Djihad
Bedeutung eines gefürchteten Begriffes
Der Erste Kreuzzug
Gott will es!
Das Kalenderblatt
22.10.1985
Die erste Folge der "Schwarzwaldklinik" wird ausgestrahlt
Von Isabella Arcucci
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
Djihad - Bedeutung eines gefürchteten Begriffes
Autorin: Claudia Steiner / Regie: Martin Trauner
Dschihad - Heiliger Krieg. Spätestens seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 wird der Begriff diskutiert. Laut Duden bezeichnet Dschihad das Streben, nach dem islamischen Glauben zu leben. Außerdem versteht man darunter den "Kampf der Muslime zur Verteidigung und Verbreitung des Islams". Doch was sagen Koran und Hadithe, die Aussprüche des Propheten Mohammed, zum Thema Gewalt? Grundsätzlich wird das Töten eines Menschen verurteilt. In Sure 5, Vers 32 heißt es zum Beispiel: "Wenn jemand einen anderen Menschen töte, ohne dass dieser einen Mord begangen oder auf der Erde Unheil gestiftet habe, so sei es, als hätte er die ganze Menschheit getötet." Allerdings erlaubt das islamische Recht das Töten in bestimmten Fällen. Viele der Aussagen im Koran zum Thema Dschihad müssen aber im Kontext des Konflikts zwischen dem Propheten Muhammad und seinen Widersachern verstanden werden.
Der Erste Kreuzzug - Gott will es!
Autorin: Brigitte Kohn / Regie: Christiane Klenz
Von allen Kreuzzügen des Mittelalters ist der erste Kreuzzug der bedeutendste. Als erstes Gemeinschaftsunternehmen der lateinischen Christenheit prägte er die Identität einer ganzen Kultur und legte den Grundstein für die Herausbildung des Ritterideals, des Bildes vom Kämpfer für eine gottgefällige, gerechte Sache. Doch der zivilisatorische Effekt funktionierte nur, weil es auch ein Feindbild gab: Muslime und Juden, die "Feinde Christi", die keinerlei Rücksicht zu erwarten hatten und wahllos niedergemetzelt wurden. Die Kreuzzüge stehen für den Geist des christlichen Abendlandes und für seine Abgründe. Ihre Wirkungsgeschichte ist durch die Jahrhunderte hindurch von Idealisierungen geprägt, aber auch von scharfer Kritik: War dieser erste Kreuzzug, der im Sommer 1099 mit einem Massaker an der Bevölkerung Jerusalems sein siegreiches Ende nahm, eine "berechtigte Offensive" gegen den expansiven Islam oder ein Angriffskrieg, den Papst Urban II. zur Stärkung der kirchlichen Macht vom Zaun brach?
Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Thomas Morawetz
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