radioWissen Richard Strauss und Stefan Zweig

Richard Strauss
Münchner Komponist zwischen Brauerei und Opernhaus
Autor und Regie: Markus Vanhöfer

Stefan Zweig
Der Dichter der Schachnovelle
Autorin: Christine Pitzke / Regie: Petra Herrmann

Das Kalenderblatt
10.6.1909
Erster SOS-Notruf
Autorin: Christiane Neukirch

Als Podcast verfügbar

Nur wenigen Meistern der Musikgeschichte war zu ihren Lebzeiten so viel Erfolg vergönnt wie Richard Strauss. Mit Opern wie “Salome” oder “der Rosenkavalier” war der Sohn eines Horn-Virtuosen, der mütterlicherseits aus der Münchner Brauereidynastie Pschorr stammte, zum Komponisten von Weltgeltung aufgestiegen. Er selbst sah sich als Vollender einer deutschen Klangtradition, die auf Beethoven begründet und von Richard Wagner fortgesetzt worden war. Trotz aller Anerkennung ist Richard Strauss bis heut ein umstrittener Künstler. Denn das Leben des gebürtigen Münchners spiegelt die Entwicklungen der deutschen Geschichte vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Stunde Null auf dramatische Weise wieder. Vor allem die Bereitschaft des alten Strauss, sich von Hitlers Kulturpolitik instrumentalisieren zu lassen, hat immer wieder heftige Diskussionen um seine Person ausgelöst. Strauss fiel wegen Stefan Zweig schließlich bei den Nazis in Ungnade.
Stefan Zweig (1881- 1942) s chrieb die Schachnovelle 1941 im brasilianischen Exil; sie ist seine letzte abgeschlossene Prosadichtung. Auf einem Passagierschiff zwischen New York und Buenos Aires treffen zwei ungewöhnliche Schachspieler zusammen: der Weltmeister Mirko Czentovic, ein schwerfälliger Kerl ohne jedes Abstraktionsvermögen, und der österreichische Emigrant Dr. B., der von den Nazis inhaftiert war und in dieser Isolationshaft eine an Wahnsinn grenzende Form von Abstraktion und Ich-Spaltung entwickelte. Ausgehend von dieser klassischen Novelle beleuchtet die Sendung wichtige Stationen im Leben von Stefan Zweig: sein Heranwachsen im Wiener Großbürgertum der k.+k.-Zeit, die Salzburger Jahre zwischen den zwei Weltkriegen, und schließlich die Zeit des Exils, bis zu seinem Freitod in Brasilien.

Redaktion: Petra Herrmann
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