radioWissen Was Bäume erzählen

Im Urwald
Warum wir wilde Buchenwälder brauchen
Autorin: Chistiane Seiler /Regie: Sabine Kienhöfer

Die Birke
Symbol des Neubeginns
Autorin: Henriette Wrege / Regie: Sabine Kienhöfer

Das Kalenderblatt
12.6.1817
Karl Drais stellt sein Laufrad vor
Autor: Herbert Becker
Als Podcast verfügbar

Nach der letzten Eiszeit trat die Buche von Südeuropa aus Richtung Norden über den Karpatenbogen ihren Eroberungszug an. Im Laufe der Jahrtausende gelangte sie auch zu einem sumpfigen Landstrich in den Brandenburger Endmoränen, dem heutigen Grumsiner Forst, und in die Deutschen Mittelgebirge, etwa den Nordbayrischen Steigerwald. Währenddessen wurde der Mensch in der Jungsteinzeit sesshaft und begann, das Holz für seine Zwecke zu nutzen. Verbreitete Ortsnamen wie Buckow oder Buchholz zeugen von der geographischen Allgegenwart des Baums. An wenigen unwegsamen Standorten blieb der Buchenwald in seiner ursprünglichen Gestalt erhalten. Es gibt sie noch: Buchenurwälder in Mitteleuropa. Der größte davon befindet sich bei dem ukrainischen Dorf Mala Uholka in den Karpaten, knapp vierzig Kilometer Luftlinie hinter der EU-Außengrenze. Doch warum sind Naturschützer, Biologen und Forstwissenschaftler so sehr darauf aus, diese letzten Residuen wilder Wälder in Europa zu erhalten? Welche Erkenntnisse lassen sich daraus gewinnen? Auch die Birke wirft interessante wissenschaftliche Fragestellungen auf. Kaum ein Baum in Nordeuropa gedeiht unter so unterschiedlichen Klimabedingungen und Bodenverhältnissen wie sie. Sie galt bei den Germanen als heilig. Heute säumt junges Birkengrün oft an Fronleichnam die Prozessionswege. Für Allergiker aber ist die Birke eine besondere Belastung. Birkenpollen sind ein hochpotentes Allergen, sie enthalten aggressive Eiweiße, die Augen und Nasenschleimhäute reizen. Die Birke ist aber auch Bestandteil der Pflanzenheilkunde. Ihr Saft hilft bei der Frühjahrskur zur Entschlackung. Birkenwasser wird gegen Schuppen und Haarausfall eingesetzt.

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