Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Pflanzen mit Migrationshintergrund

Kartoffeln | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 15.11.2018
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Kirsche, Gurke, Erbse …
Pflanzen mit Migrationshintergrund

Kartoffel
Die nahrhafte Knolle

Das Kalenderblatt
15.11.1953
Zuckerstreuer erhält in Deutschland ein Patent
Von Carola Zinner
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Kirsche, Gurke, Erbse … - Pflanzen mit Migrationshintergrund
Autorin: Claudia Heissenberg / Regie:
Viele Nahrungsmittel, die wir heute für urdeutsch halten, stammen aus fernen Ländern. Die Heimat der Erbse ist Syrien, Kirschen kommen aus Kleinasien und die Gurke stammt vermutlich aus Indien, wo sie seit 1500 vor Christi an den Südhängen des Himalaya kultiviert wird. Seit Jahrtausenden bestimmt die Migration von Pflanzen unseren Speiseplan und der wäre ohne die eingebürgerten Exoten ziemlich arm. Es gäbe keinen Salat und keine Tomaten, keine Pflaumen, keinen Kaffee und keine Kartoffeln. Es gäbe noch nicht mal Kohl, der war ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet. Aber was kam bei uns auf den Tisch, bevor es all die fremden Köstlichkeiten gab? Und wie sind sie aus dem Orient und der Neuen Welt zu uns gekommen? Pflanzliche Überreste, die vor langer Zeit im Herdfeuer verkohlten, geben Auskunft darüber, was einst auf den Feldern der Bauern wuchs und den Menschen als Nahrung diente und zeigen, wie sehr die Migration der Nahrungspflanzen das gesellschaftliche und soziale Leben der Menschen im Laufe der Zeit verändert hat.

Kartoffel - die nahrhafte Knolle
Autorin: Claudia Steiner / Regie: Irene Schuck
Die Kartoffel ist eines der wichtigsten Nahrungsmittel der Welt. In Südamerika wird die zur Familie der Nachtschattengewächse gehörende Pflanze seit mehr als 8.000 Jahren kultiviert. Erst im 16. Jahrhundert brachten Seefahrer das Gewächs nach Europa, doch zunächst galt es hierzulande nur als hübsche Zierpflanze, die in botanischen Gärten ausgestellt wurde. Später sicherten Kartoffeln das Überleben vieler Menschen und ermöglichten auch das starke Bevölkerungswachstum während der Industrialisierung. Kartoffelkrankheiten wie die Krautfäule sorgten im 19. Jahrhundert für große Ernteausfälle und hatten katastrophale Hungersnöte zum Beispiel in Irland zur Folge. Heute sind in Deutschland rund 200 Sorten zugelassen, weltweit gibt es mehrere Tausend. Kultivierte Kartoffeln werden in frühe, mittlere und späte Sorten unterteilt. Ein Dickmacher sind sie - wie oft angenommen wird - nicht. Erst durch fettreiche Soßen oder das Frittieren werden Kartoffeln besonders kalorienreich. Vielmehr enthalten die gesunden Erdäpfel viele Vitamine und essentielle Aminosäuren.

Moderation:
Redaktion: Matthias Eggert

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