Bayern 2

     

radioWissen Egon Erwin Kisch und Joseph Pulitzer

Egon Erwin Kisch | Bild: Getty Images

Dienstag, 20.11.2018
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Egon Erwin Kisch
Der rasende Reporter

Joseph Pulitzer
Ein Leben für die Zeitung

Das Kalenderblatt
20.11.1908
Die Komödie "Moral" von Ludwig Thoma in Berlin uraufgeführt
Von Regina Fanderl
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Egon Erwin Kisch - Der rasende Reporter
Autor und Regie: Martin Trauner
Der Reporter, er soll keine Tendenz und keinen Standpunkt haben. Nur die Wahrheit zählt. Meint Egon Erwin Kisch (1885-1948). Der "rasende Reporter", wie er sich selber nennt, wird zum Innbegriff des gehetzten Journalisten. Er deckt handfeste Skandale auf, schreibt über die Underdogs, stürzt sich ins Berliner Nachtleben, er reist um die ganze Welt. - Er kämpft an vielen Fronten: Als Soldat im Ersten Weltkrieg, als Dramaturg am Theater, vor allem aber kämpft er mit seiner scharfen Feder: Mit seinen Reportagen wird er zu einem Star der 1920er Jahre. Er gilt als der Erfinder der "literarischen Reportage". Und natürlich hat er einen Standpunkt: er setzt sich für die Unterprivilegierten ein, er ist Kommunist, und er sucht Wahrheiten. Denn auch schon in seiner Zeit nahm man es mit der Wahrheit nicht immer genau.

Joseph Pulitzer - Ein Leben für die Zeitung
Autor: Christian Schaaf / Regie: Rainer Schaller
Die etablierten Journalisten in St. Louis wundern sich über den "Neuen" in Ihrem Business. Sie nennen ihn "Joey den Juden" oder "Pull-it-Sir" und lachen über seine Erscheinung: Er ist ein großer, schmaler Mann mit einem bleichen Gesicht und kurzsichtigen Augen. Er trägt einen Bart wie Präsident Lincoln, seine Hosen hören vor den Knöcheln auf, sein Jackett ist verdreckt, sein Hut von einer Schnur zusammengehalten. Aber das Lachen wird ihnen bald vergehen, als sie merken: Der ungarische Immigrant ist besser informiert als sie. Er muss besser sein, weil er es unendlich viel schwerer hatte, anerkannt zu werden. Und er zeigt es allen: In kurzer Zeit wird aus dem mittellosen, zunächst nicht englisch sprechenden Immigranten aus Ungarn der einflussreiche Zeitungsverleger Joseph Pulitzer, der vor wenig zurückschreckt, um sein Medien-Imperium zu erhalten. Der Pulitzer-Preis ist bis heute sein Vermächtnis. Er stiftet ihn, um sein schmuddeliges Image als Gossen-Reporter und Erfinder der "Yellow Press" abzustreifen.

Moderation:
Redaktion: Andrea Bräu

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