Bayern 2

     

radioWissen Die Frau in den Religionen

Jüdin an der Klagemauer | Bild: picture-alliance/dpa

Mittwoch, 05.02.2014
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Die Frau im Judentum
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Die Religion der Sikhs
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In einer streng orthodoxen jüdischen Gemeinde bekennt man sich zwar zur absoluten Gleichwertigkeit von Mann und Frau als Gottes Geschöpfe, besteht aber auf einer klaren Rollentrennung: Die Frau gilt als "Königin des Hauses", zuständig für die Weitergabe der jüdischen Tradition an die Kinder und für die rituell korrekte Haushaltsführung. Dabei gab es immer auch höchst emanzipierte Jüdinnen in Unternehmen und literarischen Salons, ein liberales Erbrecht und humane Eheverträge, als Frauen in anderen Kulturen noch als Handelsware galten. Während heute in israelischen ultraorthodoxen Stadtvierteln Frauen nicht zusammen mit Männern im Supermarkt einkaufen und keinen Führerschein machen dürfen, sind in progressiven wie in aufgeschlossen konservativen Judengemeinden Europas Rabbinerinnen, Frauengottesdienste und eine feministische Theologie selbstverständlich. Ganz anders ist die Stellung der Frau im Sikhismus. Jeder männliche Sikh heißt 'Singh' (Löwe), jede Frau wird 'Kaur' (Prinzessin) genannt. Der Verzicht auf einen individuellen Nachnamen - lediglich der Heimatort oder der Beruf wird manchmal hinzugefügt - bedeutet einen sanften Protest gegen das indische Kastendenken und ein Bekenntnis zur Geschwisterlichkeit. Dass jeder Mensch dieselbe Würde hat, gehört zu den Glaubenssätzen der Sikhs.

Redaktion: Bernhard Kastner
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