Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Von Bäumen und Wäldern

Darstellung: Zirbelkiefer | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 14.02.2019
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Die Zirbelkiefer
Ein Baum des Hochgebirges

Der Mittelwald
Eine historische Waldbauform

Das Kalenderblatt
14.2.1980
Andy Warhols Besuch in der Düsseldorfer Herta-Wurstfabrik
Von Simon Demmelhuber
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Die Zirbelkiefer - Ein Baum des Hochgebirges
Autorin: Claudia Steiner / Regie: Sabine Kienhöfer
Zirbelkiefer, Zirbe, Arve - der Baum des Hochgebirges hat mehrere Namen. Er gehört zur Familie der Kieferngewächse und ist vor allem in Teilen der Alpen und in den Karpaten verbreitet. Die Zirbelkiefer kann Kälte und Trockenheit trotzen und steht in Höhen bis zu 2.500 Metern. Zirben wachsen sehr langsam und werden nur bis zu 25 Meter hoch. Allerdings können die Bäume mit bis zu 1.000 Jahren sehr alt werden. Eine besondere Verbindung besteht zwischen dem Tannenhäher und der Zirbe. Tannenhäher ernähren sich hauptsächlich von Zirbelsamen und legen für den Winter Vorräte an. Einen Teil ihrer Depots finden die Vögel nicht wieder - so wachsen aus den vergessenen Samen neue Zirben. Aufgrund des ätherischen Öls duftet Zirbenholz selbst nach Jahren noch intensiv, deshalb ist es ein gefragtes Material für Schlafzimmermöbel und Wirtsstuben. Auch sehr beliebt: der Zirbenschnaps. Dafür werden die Zapfen in dünne Scheiben geschnitten und mit Alkohol angesetzt.

Der Mittelwald - Eine historische Waldbauform
Autorin: Nora Kaltenbeck / Regie: Susi Weichselbaumer
Es ist in Deutschland ein seltener Anblick geworden: Mächtige Laubbäume, vor allem Eichen, mit ausladenden Kronen, die sich im weiten Abstand über kleinere strauchähnlich wachsende Bäume erheben. So sieht der sogenannte Mittelwald aus. Er war bis ins 19. Jahrhundert eine typische Form der Waldbewirtschaftung in Deutschland und ist seit dem Mittelalter belegt. Bei dieser Bewirtschaftung des Waldes dienen die hohen Bäume als Bauholz, alle Bäume dazwischen werden etwa alle 30 Jahre für Brennholz geschlagen. Nach dem Einschlag treiben sie aus den Wurzelstöcken wieder aus. So entsteht lichter Wald, der nicht nur den Menschen nutzt, sondern auch seltenen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bietet: Schon vor hunderten Jahren war das ein erster Schritt zur Nachhaltigkeit, um die ungeregelte Nutzung, Kahlschlag und Übernutzung der Wälder zu verhindern. Heute ist nicht einmal mehr ein Prozent des Waldes in Deutschland Mittelwald - die Restwälder liegen vor allem in Franken. Besonders häufig wird der Wald hierbei als sogenannter Rechtlerwald bewirtschaftet, also in genossenschaftlicher Nutzung. Die "Bäuerlichen Gemeinschaftswälder“ im Steigerwald sind seit 2018 immaterielles Kulturerbe Bayern.

Moderation: Birgit Mgiera-Fermum
Redaktion: Matthias Eggert

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http://br.de/s/5AgZ83

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