Bayern 2

     

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Montag, 01.04.2019
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Johannes Hoffmann
Die Bamberger Verfassung

Gustav von Kahr
Ein Ministerpräsident radikalisiert Bayern

Das Kalenderblatt
1.4.1937
Samuel Becket trifft Karl Valentin in München
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Johannes Hoffmann - Die Bamberger Verfassung
Autor: Hans Hinterberger / Regie: Kirsten Böttcher
Kurt Eisner mag derjenige gewesen sein, der den „Freistaat Bayern“ ausgerufen hat. Doch nicht der Revolutionär Eisner, sondern der Sozialdemokrat Johannes Hoffmann, ein Lehrer aus der bayerischen Pfalz, war der erste Ministerpräsident Bayerns, der tatsächlich vom Landtag gewählt wurde. Unter ihm wurde die Grundlage für das parlamentarische Bayern der Weimarer Zeit gelegt: die Bamberger Verfassung. Ein Prozess, der keineswegs problemlos ablief. Zum einen, weil Hoffmanns Regierung vor den kommunistischen Räteunruhen aus der Hauptstadt München nach Bamberg fliehen musste - daher der Name „Bamberger Verfassung“. Zum anderen, weil er sich zur Etablierung des Parlamentarismus gegen die Kommunisten auch mit Kräften verbündet hatte, die seiner Sozialdemokratie alles andere als nahestanden. Seine Regierung gab im Frühjahr 1919 den Auftrag an allerlei rechte und rechtsextreme Verbände, die Kommunisten mit Waffengewalt aus München zu vertreiben. Doch mit der Bamberger Verfassung und der parlamentarischen Demokratie haderten danach sowohl diese Freicorps als auch Hoffmanns konservative Nachfolger im Amt des Ministerpräsidenten. Johannes Hoffmanns Amtszeit währte nur ein Jahr von März 1919 bis März 1920. Danach begann die Zeit der rechten „Ordnungszelle Bayern“. Mit seinem Rücktritt verabschiedete sich die SPD für die restliche Zeit der Weimarer Republik aus der Regierung des Freistaats.

Gustav von Kahr - Ein Ministerpräsident radikalisiert Bayern
Autor: Hans Hinterberger / Regie: Sabine Kienhöfer
"Hauptstadt der Bewegung" - dieser Titel, den die Nazis München verliehen haben, kommt nicht von ungefähr. Dort finden die ersten Kundgebungen der Nazis statt, dort startet die Karriere des jungen Adolf Hitler und dort kommt es mit dem Hitlerputsch vom 8.11.1923 zum ersten Griff nach der Macht. Der Hoffnungsträger Hitler stürmt in den Bürgerbräukeller und setzt die versammelte politische Elite des Landes ab. Am Rednerpult steht jedoch zu diesem Moment noch ein anderer Hoffnungsträger: Gustav von Kahr - Ministerpräsident von 1920 bis 1921, seit September 1923 als „Generalstaatskommissar“ in die Politik zurückgekehrt. Die im Saal befindlichen Minister lässt Hitler einfach wegsperren, doch mit Kahr geht das nicht. Ihn muss Hitler für seine Sache gewinnen. Warum? Weil mit Kahr der Mann vor ihm steht, ohne den es die „Ordnungszelle“ Bayern, die so vielen Anhängern Hitlers Zuflucht und Hoffnung geboten hatte, in dieser Form nie gegeben hätte. Am Ende wird sich Kahr gegen Hitler entscheiden und den Putsch am Odeonsplatz niederschießen lassen. Aber welchen Anteil hatten er und seine Regierung daran, dass es überhaupt so weit kommen musste?

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Thomas Morawetz

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