radioWissen Das Ende des Zweiten Weltkriegs - und dann

Das Ende des Zweiten Weltkriegs
Kapitulation und Befreiung
Autor: Thomas Morawetz / Regie: Sabine Kienhöfer
Siehe auch "radioThema" am Donnerstag, 20.03

Das Lager Föhrenwald
Ein Schtetl in der Warteschleife
Autorin: Ulrike Beck / Regie: Martin Trauner

Das Kalenderblatt
4.5.1929
Audrey Hepburn geboren
Autorin: Isabella Arcucci

Moderation: Florian Kummert

Als Podcast verfügbar

"Wollt ihr den totalen Krieg?" - rief Joseph Goebbels am 18. Februar 1943 im Berliner Sportpalast, und die versammelten Getreuen riefen begeistert "Ja!". Dabei war der Krieg zu diesem Zeitpunkt schon so gut wie verloren. Erst zwei Wochen zuvor hatte sich die deutsche Armee in Stalingrad ergeben, bald schnürten die Alliierten das Deutsche Reich auch vom Süden und Westen her ein, und die deutschen Städte brannten im Bombenhagel aus. Doch der Krieg durfte nicht verloren gehen. Die deutschen Kriegsziele hatten sich zur verbrecherischen Utopie ausgewachsen, und eine Kapitulation schien immer undenkbarer. Am 8. Mai 1945 kam sie trotzdem. Endlich - die Kapitulation - die Befreiung. Befreit wurden auch Juden aus Konzentrationslagern, Zwangsarbeiter und Osteuropäer, die durch den Krieg heimatlos geworden waren. Für sie richtete die amerikanische Armee in den heruntergekommenen Baracken der Siedlung Föhrenwald ein internationales Lager für "Displaced Persons" ein. Schon im September 1945 wurde Föhrenwald ausschließlich zum jüdischen DP-Lager erklärt. Darin entwickelte sich im Laufe der Zeit eine autarke Gesellschaft mit eigener Verwaltung, Synagoge, Kindergarten, Schule, Theater, Orchester, Zeitung und Sportvereinen. Das Lager Föhrenwald war wie ein osteuropäisches "Schtetl" vor dem Krieg organisiert. Erst im Februar 1957 - also zwölf Jahre nach Kriegsende - wurde es aufgelöst.

Redaktion: Thomas Morawetz
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