radioWissen Kraft des Windes
Donnerstag, 21.11.2019
09:05
bis 10:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Hurrikans
Zerstörerische Winde in Zeiten des Klimawandels
Was der Wind zu uns trägt
Von Samen, Staub und anderen Passagieren der Lüfte
Das Kalenderblatt
21.11.1953
Piltdown-Mensch als Täuschung entlarvt
Von Sarah Khosh-Amoz
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
Hurrikans: Zerstörerische Winde in Zeiten des Klimawandels
Autorin: Roana Brogsitter / Regie: Christiane Klenz
Darüber, dass der Klimawandel in manchen Regionen der Welt die Intensität und Häufigkeit von Hitzewellen steigert, herrscht mittlerweile Konsens unter Klimaexperten. Wie sieht das bei anderen Extrem-Wetterereignissen wie Hurrikans aus? Hier ist der Nachweis ungleich schwerer, die Forschung steckt noch in den Kinderschuhen. Die deutsche Physikerin Friederike Otto leitet das Environmental Change Institute an der Universität Oxford. Sie hat hier maßgeblich eine neue Wissenschaftsdisziplin mitentwickelt - die sogenannte Attributionsforschung oder Zuordnungswissenschaft. Sie untersucht, welchen Anteil der Klimawandel an einzelnen Extrem-Wetterereignissen hat. Ein Hurrikan wie Harvey, der im August 2017 das texanische Houston verwüstete, 83 Menschen das Leben kostete und Schäden in Höhe von 150 bis 180 Milliarden Dollar verursachte, ist laut ihren Berechnungen durch die Erhöhung der weltweiten Durchschnittstemperaturen deutlich wahrscheinlich geworden. Doch Hurrikan ist nicht gleich Hurrikan - es gibt auch Hinweise, dass der Klimawandel dem Auftreten von Hurrikans entgegenwirkt. Insgesamt zeigt sich laut Prof. Uwe Ulbrich, der an der TU Berlin meteorologische Extremereignisse untersucht, jedoch eine erste Tendenz. Und die ist nicht beruhigend. Die Häufigkeit schwerer Hurrikans ist allerdings nicht das einzige Phänomen, das dem Klimawandel zugeschrieben wird: Sie kommen heute auch an Orten vor, an denen es früher keine gab und sie sind langlebiger. Uwe Ulbrich und sein Team haben herausgefunden, dass der Klimawandel zudem auch Auswirkungen auf eine andere Kategorie von extremen Stürmen hat: Medicanes, tropen-ähnliche Wirbelstürme im Mittelmeer ...
Was der Wind zu uns trägt - Von Samen, Staub und anderen Passagieren der Lüfte
Autorin: Inga Pflug / Regie: Martin Trauner
Wo viel Wind ist, da ist wenig Staub - so sagt es der Volksmund. Doch wenn der Wind richtig steht, dann bringt er Unmengen an feinen Staubpartikeln mit sich. Beispielsweise aus der Sahara. Doch die gelbe Schicht, die Autofahrer im Sommer regelmäßig in Scharen zu den Waschanlagen treibt, war einst ein wahrer Segen für die Landwirtschaft in Bayern: Meterhohen Staubschichten aus der letzten Eiszeit hat die Region rund um Kitzingen in Unterfranken beispielsweise seine guten Löss-Böden zu verdanken. Insbesondere Spargel und Getreide profitieren hierzulande von den Nährstoffen aus der Wüste. Doch der Wind trägt noch weit mehr nützliches Gepäck mit sich: Manch ein Wald in Bayern würde vielleicht gar nicht existieren, hätte nicht der Wind die Samen der Pionierbaumarten zu uns gebracht. Und auch manch unbeflügeltes Insekt nutzt den Windfaktor und reist als blinder Passagier mit dem Wind.
Moderation: Yvonne Maier
Redaktion: Iska Schreglmann / Matthias Eggert
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