radioWissen am Nachmittag Vertrauen, ein sensibles Gebilde

Vertrauen
Der Kitt der Gesellschaft
Autorin: Veronika Wawatschek / Regie: Sabine Kienhöfer

Verrat
Ein Bruch der niemals heilt
Autor: Rolf Cantzen / Regie: Susi Weichselbaumer

Das Kalenderblatt
21.1.1781
Friedrich der Große verbietet Kaffee-Rösten
Autorin: Brigitte Kohn

Als Podcasts verfügbar

Vertrauen hat es schwer, das vermitteln jedenfalls die Nachrichten tagtäglich: Die Wähler schenken den Politikern weniger Vertrauen, Anleger misstrauen den Banken und sogar in der Liebe scheint die Basis zu fehlen, zieht man die sinkende Zahl von Trauungen heran. Mit der Wirtschafts- und Finanzkrise - so scheint es - kam auch die Vertrauenskrise, die große Unsicherheit. Vielleicht aber ist es eher umgekehrt, wie der Luzerner Philosophieprofessor Martin Hartmann argumentiert: Möglicherweise fehlte das Vertrauen schon, bevor es zur Krise kam. Denn - so seine These - ohne Vertrauen ist eine funktionierende Gesellschaft gar nicht möglich. Ist es doch die Basis, der Kitt, der Beziehungen - ob politisch, marktwirtschaftlich oder privat - zustande kommen lässt? Was ist Vertrauen überhaupt? Wie entsteht es und was braucht es dafür? Und was passiert, wenn das Vertrauen grundlegend erschüttert wurde, wenn man zum Beispiel von einem Menschen verraten wird? Verrat durchzieht die Geschichte der Menschheit seit ihren Anfängen: Judas verrät Jesus und erhält dafür dreißig Silberlinge und Verräter sind die eindrucksvollsten Schurken in jedem Theaterstück. Doch Verrat ist nicht gleich Verrat: Was, wenn man einen Verrat begehen muss, um größeres Unheil abzuwenden? Wenn man einen anderen verraten muss, um sein eigenes Leben zu schützen?

Redaktion: Bernhard Kastner
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