radioWissen am Nachmittag Philosophie im Wandel der Zeit
Mittwoch, 04.03.2020
15:05
bis 16:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Francis Bacon
Vater der modernen Wissenschaft
Philosophie heute
Ratgeber statt Welterkenntnis
Das Kalenderblatt
4.3.1922
Murnaus "Nosferatu" uraufgeführt
Von Susi Weichselbaumer
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
Francis Bacon - Vater der modernen Wissenschaft
Autorin: Beate Meierfrankenfeld / Regie: Kirsten Böttcher
Der englische Philosoph Francis Bacon (1561-1626) steht für einen energischen Aufbruch des Denkens in der Neuzeit: An die Stelle metaphysischer Welterklärung sollte genaue Naturerkenntnis treten. Wer die Natur beherrschen will, muss sie verstehen, davon war Bacon überzeugt. Er entwickelte das Modell einer präzise beobachtenden, experimentellen und ihre Irrtümer korrigierenden Forschung im Dienste des Fortschritts. Und er formulierte eine frühe Ideologiekritik, indem er die "Idole" des menschlichen Geistes benannte, falsche Begriffe und Vorurteile, die der Erkenntnis im Wege stehen. Bacon, der den praktischen Nutzen des Wissens stets betonte, war kein zurückgezogener Gelehrter. Als studierter Jurist brachte er es in politisch unruhigen Zeiten in höchste Staatsämter - und erlebte einen tiefen Fall, als er wegen Bestechlichkeit verurteilt wurde. Seine Haft im Tower dauerte allerdings nur kurz, Bacon wurde begnadigt und widmete seine letzten Lebensjahre ganz der Philosophie.
Philosophie heute - Ratgeber statt Welterkenntnis
Autorin: Daniela Remus / Regie: Irene Schuck
Hochglanzmagazine, Fernsehsendungen und Talkshows: Philosophische Themen sind derzeit allgegenwärtig. Und das Interesse daran ist groß. Aber zu vielen drängenden Fragen unserer Zeit wie Krise der Demokratie, Politikverdrossenheit, alternative Fakten, Klimawandel oder Genforschung hört man wenig von den akademischen Philosophen, so die Kritik. Und an öffentlichen Debatten nähmen die Philosophen ohnehin nicht mehr teil. Manche behaupten sogar, die Philosophie würde sich selbst abschaffen. Aber stimmt das? Und falls ja, woran liegt das? Sind die Probleme so komplex, dass selbst die Philosophen dazu nichts Substantielles zu sagen haben? Oder trauen sie sich nicht in die Niederungen der öffentlichen Diskussion? Oder passen Philosophie und Öffentlichkeit in Zeiten von medialer Aufgeregtheit einfach nicht zusammen, weil das Streben nach Wahrheit ein mühsamer Prozess ist?
Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Bernhard Kastner
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