Bayern 2

     

radioFeature Als Kind in Auschwitz

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Samstag, 04.04.2020
13:05 bis 14:00 Uhr

BAYERN 2

Die letzten Überlebenden erinnern sich
Sie wurden als Kinder nach Auschwitz verschleppt. Manche haben dort ihre Eltern zum letzten Mal gesehen. Und trotzdem haben sie den Horror des Holocaust überstanden. Fünf Überlebende erzählen ihre Geschichte.
Von Thomas Muggenthaler
BR 2020

Wiederholung am Sonntag, 21.05 Uhr
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

"Wenn man aus Auschwitz kommt, ist man kein Kind mehr", sagt Ruth Melcer. Sie war acht Jahre alt, als sie gemeinsam mit den Eltern aus ihrer polnischen Heimat nach Auschwitz-Birkenau deportiert wurde. Der Himmel schien rot zu sein, den Geruch nennt sie unglaublich. Alle, die keine Schwerstarbeit leisten konnten, wurden in Auschwitz ins Gas geschickt. Das traf vor allem Kranke, Alte und eben Kinder. Die kleine Ruth Melcer hatte Glück, sie wurde von älteren Gefangenen vor der SS versteckt. Auch Josef Salomonovic hat überlebt. Aber: "In Auschwitz habe ich meinen Vater zum letzten Mal gesehen". Er war vier Jahre alt, als er deportiert wurde. Peter Johann Gardosch aus Ungarn war zwar schon 13 Jahre, aber er kam nur dank einer Lüge mit dem Leben davon: Weil er recht groß für sein Alter war, glaubte ihm die SS, dass er angeblich schon 17 war. Heinz Kounio aus Thessaloniki war bei der Ankunft in Auschwitz 15. Ihm half, dass er Deutsch sprach und als Übersetzer für die Transporte griechischer Juden eingesetzt wurde. Diese fünf Zeitzeugen hat Autor Thomas Muggenthaler für sein radioFeature getroffen und interviewt. Ihre Geschichten bewegen. Und es sind wertvolle Zeitdokumente. "Auschwitz wird man nie los", sagt Ruth Melcer.