radioWissen NS-Vergangenheit als Familiengeschichte

NS-Vergangenheit als Familiengeschichte
Folgen und Aufarbeitung

Kriegsenkel
Das besondere Erbe dieser Generation

Das Kalenderblatt
27.5.1903
Touristin in New York sticht Grabscher mit Hutnadel
Von Ulrike Rückert
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

NS-Vergangenheit als Familiengeschichte - Folgen und Aufarbeitung
Autorin: Daniela Remus / Regie:
Nach 1945 wurde geschwiegen, lange geschwiegen. Individuell, und in der Öffentlichkeit. Dann erforschten Historikerinnen und Historiker akribisch vieles Details der NS-Schreckensherrschaft, richteten Gedenkstätten ein. Und jetzt ist die Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit in den Familien angekommen. In Seminaren und Workshops beschäftigen sich die Enkel der Täter und die Enkelinnen der Opfer, zum Teil sogar gemeinsam, mit ihren familiären Verstrickungen und Verfolgungen. Wie wurde das NS-Regime in ihrer Familie erlebt? Wer profitierte? Wer wurde ermordet? Warum schwiegen die Großeltern so lange? Welche Geheimnisse nahmen sie mit ins Grab? Welche Familiengeschichte bestimmte die eigene Herkunft, was daran ist haltbar, was ein Mythos?

Kriegsenkel - Das besondere Erbe dieser Generation
Autorin: Daniela Remus / Regie: Eva Demmelhuber
Bomben, brennende Städte, Todesangst, Flucht und Panik, das alles haben Millionen Deutsche während des Zweiten Weltkriegs erlebt. Darunter auch sehr viele Kinder. Diese haben die Erinnerung an den Schrecken meistens in sich verkapselt, verschwiegen, und irgendwie versucht zu vergessen. Aber viele von ihnen haben die emotionalen Erinnerungen an ihre Kinder weitergegeben: Im Verhalten, in der Erziehung. Viele dieser sogenannten Kriegsenkel stellen jetzt fest, wie stark die Erlebnisse und Erfahrungen ihrer Eltern sie geprägt haben. Selbst wenn in den Familien nicht darüber gesprochen wurde. Transgenerationale Weitergabe nennen Psychologen dieses Phänomen, von dem wohl rund ein Drittel der Kriegsenkel betroffen ist. Angst, Panik, Unruhe und ein unglückliches Lebensgefühl begleiten sie, häufig ohne dass sie sich diese Gefühle erklären können.

Moderation:
Redaktion: Susanne Poelchau

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