radioWissen Rundfunk-Geschichte
Donnerstag, 04.06.2020
09:05
bis 10:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Die ARD
Wie es zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk kam
Der vorbildliche Piratensender
Radio Caroline
Das Kalenderblatt
4.6.1783
Brüder Montgolfier führen ersten unbemannten Heißluftballon vor
Von Hellmuth Nordwig
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
Die ARD - Wie es zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk kam
Autor: Christian Schaaf / Regie:
Die Nationalsozialisten bauten Ihre Herrschaft auf der Wirkungsmacht der Propaganda auf. Modernste Technik, wie den Rundfunk, machte sich das NS-Regime zu Nutze, um die Meinung der Deutschen zu beeinflussen, ihre Rassen-Ideologie zu verbreiten und bis zum Ende des Krieges Durchhalteparolen auszugeben. Nach dem zweiten Weltkrieg beschließen die Alliierten, dass neben der Entnazifizierung auch die „Reeducation“ - die „Umerziehung“ - ein wichtiger Grundstein für den Aufbau einer demokratischen Gesellschaft in Deutschland sein soll. Um das Volk zu Demokraten zu erziehen, erscheint ihnen der Rundfunk als ein zentrales Instrument. Die Westalliierten entscheiden sich für einen Sonderweg: Der Rundfunk soll weder in der Hand des Staates sein, noch unter dem Einfluss von privaten Unternehmen stehen. In Anlehnung an das britische Modell der BBC wird der Rundfunk in Form von selbstständigen Anstalten des öffentlichen Rechts organisiert. Aus den Sendeanstalten der Länder wird schließlich 1950 der Verbund ARD gegründet. Sie verkörpert bis heute maßgeblich den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland.
Der vorbildliche Piratensender - Radio Caroline
Autorin: Christiane Neukirch / Regie: Martin Trauner
In Zeiten des Internets ist es schwer vorstellbar, dass junge Musikbands Anfang der 60er Jahre so gut wie keine Möglichkeit hatten, ihre Musik jenseits der Clubs, in denen sie auftraten, bekannt zu machen. Ein junger Ire wollte Abhilfe schaffen. Er warb bei der BBC und Radio Luxemburg für Bands, die er in den Londoner Clubs aufgetan hatte - und erntete Absagen. Seine Antwort: „Dann mache ich eben meine eigene Radiostation auf“ wurde mit einem milden Lächeln quittiert; doch er meinte es ernst. Er pflanzte einen Sender auf ein Schiff und platzierte es vor der britischen Küste. Ostern 1964 ging Radio Caroline auf Sendung; und damit begann eine neue Ära in der Geschichte der Popmusik. Eine Hörerschaft von mehr als 20 Millionen und eine explodierende Musikszene waren die Folge. Durch Radio Caroline hat sich die Stimme des Radios weltweit radikal verändert. Noch immer ist die Station ungebrochen auf Sendung - entgegen aller Widrigkeiten, die ihre Macher in mehr als fünf Jahrzehnten mit ungeheurer Zähigkeit und manchmal unter Lebensgefahr zu bewältigen hatten.
Moderation und Redaktion: Iska Schreglmann
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