Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Philosophie der Familie

Mutter flüstert der kleinen erschrockenen Tochter etwas ins Ohr | Bild: colourbox.com

Mittwoch, 22.07.2020
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Was schulden wir den Eltern?
Zwischen Pflichtgefühl und Abgrenzung

Das Familiengeheimnis
Die Macht des Verschweigens

Das Kalenderblatt
22.7.1884
Frederike Mandelbaum in New York verhaftet
Von Ulrike Rückert
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Was schulden wir den Eltern? - Zwischen Pflichtgefühl und Abgrenzung
Autorin: Karin Lamsfuß / Regie: Eva Demmelhuber
Wenn die Eltern alt werden, gibt es viele ausgesprochene und unausgesprochene Forderungen an die Kinder: „Kümmere dich um mich! Sorge für mich! Ertrag mich mit all meinen Schrulligkeiten!“ Als bestünde so etwas wie ein geheimer Vertrag zwischen Eltern und Kindern ab dem Tag der Geburt, dem die Kinder jedoch nie aus freien Stücken zugestimmt haben. War das Verhältnis früher liebevoll, mag es einfach sein, für die Eltern zu sorgen - allein aus Liebe und Dankbarkeit. Ist das Verhältnis jedoch weniger gut, beginnt der Kampf. Auch wenn sie sich verweigern: Erwachsene Kinder fühlen sich dabei fast immer schuldig. Zu stark wirkt das Gebot „Du sollst Vater und Mutter ehren“, zu sehr meint das Umfeld, moralisch über die „Rabenkinder“ richten zu dürfen. Ganz egal, wie sich erwachsene Kinder entscheiden: Sie pendeln immer zwischen Abgrenzung und Pflichtgefühl, zwischen Schuld und Liebe, zwischen Aufopferung und Freiheit.

Das Familiengeheimnis - Die Macht des Verschweigens
Autorin: Justina Schreiber / Regie: Irene Schuck
Eine Adoption, eine Liebschaft, ein Verbrechen - was kann nicht alles unter dem Teppich liegen. Die Motive, warum die Eltern damit nicht offen umgehen, sind vielfältig: Manche haben Angst vor Strafverfolgung oder Liebesverlust; andere schämen sich wegen ihrer Schwächen oder Fehler und haben ein schlechtes Gewissen. Manchmal steht auch das diffuse Bedürfnis im Vordergrund, Verwandte und Nachfahren zu schützen. Aber Geschehenes lässt sich durch Ignoranz nicht ungeschehen machen. Im Gegenteil, sagen Psychologen. Denn hinter Lebenslügen stehen Denk- und Sprechverbote, die über Generationen hinweg für Irritationen und Verunsicherung sorgen können - vor allem dann, wenn Kinder gezwungen werden, an ihren eigenen Gefühlswahrnehmungen zu zweifeln. Schließlich leben die meisten Leichen im Keller der Familien in falschen Tönen, verstohlenen Blicken und erkennbarem Verstummen der Erwachsenen fort.

Moderation: Gabi Gerlach
Redaktion: Bernhard Kastner

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
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