radioWissen Meeresleben
Freitag, 25.09.2020
09:05
bis 10:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Korallen
Das große Sterben
Mikroalgen
Grüne Multitalente
Das Kalenderblatt
25.9.1868
Schönheitssalon-Inhaberin Madame Rachel wegen Betrugs verurteilt
Von Ulrike Rückert
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
Korallen - das große Sterben
Autor: Bernd-Uwe Gutknecht / Regie: Christiane Klenz
Sind sie aus Stein? Oder aus Holz? Sind es womöglich getrocknete Blutstropfen von Meeres-Gottheiten? Korallen haben weise Menschen der Antike und auch noch Wissenschaftler im Mittelalter vor Rätsel gestellt. Einig war man sich, dass Korallen etwas ganz Besonderes sind. Etwas, das gegen Krankheiten, auf jeden Fall gegen Unglück oder dem "Bösen Blick" hilft. Erst um 1720 fand ein französischer Forscher heraus, dass es sich bei Korallen um Tiere handelt. Genau gesagt um Nesseltiere, die große Kolonien bilden können. Dabei werden Weich-und Steinkorallen unterschieden. Steinkorallen formen durch Kalk-Ablagerungen regelrechte Skelette aus. An den Ästen und Zweigen sitzen Polypen, in denen wiederum Algen ihre Heimat haben. Korallen und Algen zelebrieren eine perfekt funktionierende Symbiose. Die Farbenpracht verdanken die Korallen eben diesen Algen. Doch die Hälfte der Korallen weltweit hat ihre Farben verloren und liegt als abgestorbenes Kalk-Material am Meeresboden. Schuld daran ist die sogenannte Korallen-Bleiche. Diese wird durch die Erhöhung der Wassertemperatur, durch Dieselöl und Düngemittel aus der Landwirtschaft verursacht. Falls die Meere nicht schnell und nachhaltig geschützt werden, drohen Korallen komplett auszusterben.
Mikroalgen - grüne Multitalente
Autor: Jochen Steiner / Regie: Frank Halbach
Algen sind viel mehr als das grüne, glibberige Zeug am Strand: Ohne Algen hätten Menschen nicht genügend Sauerstoff zum Atmen. Außerdem stehen die winzigen Mikroalgen im Meer am Anfang der Nahrungskette, ohne sie gäbe es kein Leben in den Ozeanen. Auch der Mensch nutzt Algen: Bis zu zehn Millionen Tonnen werden Jahr für Jahr geerntet - nicht nur für Sushi. Grüne Mikroalgen werden als Pulver oder Tabletten verkauft - sie liefern zum Beispiel viel Vitamin B12. Forscher untersuchen Algensubstanzen, die hemmend gegen Viren und Bakterien wirken. Und auch die Kosmetikindustrie hat mittlerweile die Algen für sich entdeckt. Wissenschaftler interessieren sich auch für die Öle, die in vielen Algenarten enthalten sind. Ein Ziel: Flugzeuge eines Tages mit Algen-Kerosin fliegen zu lassen.
Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Matthias Eggert
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