Bayern 2

     

radioWissen Konservendose und Mikrowelle

Konservendose mit Tomaten | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 08.10.2020
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Die Konservendose
Essen zum Mitnehmen

Die Mikrowelle
Vom Radargerät in die Küche

Das Kalenderblatt
8.10.1498
Vasco da Gama fährt von Kalkutta heim
Von Sebastian Kirschner
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Die Konservendose - Essen zum Mitnehmen
Autorin: Yvonne Maier / Regie: Martin Trauner
Napoleon Bonaparte, Oberbefehlshaber des französischen Militärs, machte sich im Jahr 1795 große Sorgen um seine Soldaten. Nicht wegen der Briten, militärisch hatten die Franzosen einiges drauf. Nein, der gefährlichste Gegner auf Europas Schlachtfeldern der frühen Neuzeit war der Hunger. Tausende Soldaten unterwegs zum Kampf - die Versorgung der Männer mit Nahrung war eine logistische Herausforderung, die kaum zu meistern war. Und in den Zeiten der Massenkriege reichte es auch nicht mehr aus, die Bauern vor Ort auszuplündern. Eine Lösung musste her - und Napoleon lobte einen Preis von 12.000 Franc aus, für denjenigen, der es schaffte, eine praktikable Lösung des Nahrungsmittelproblems zu finden. Wenige Jahre später war sie erfunden und patentiert: die Konservendose. Bei sorgfältiger Handhabung kann man in der Wunderdose Nahrungsmittel fast unbegrenzt haltbar machen. Sie ist robust und verhältnismäßig leicht, so dass nicht nur Soldaten sondern auch Generationen von Campern und Singles auf sie schwören. (Bis heute verkauft Maggi in Deutschland jedes Jahr rund 40 Millionen Ravioli in Dosen.) Konservendosen sind eine technisch-kulinarische Herausforderung, die ersten Dosengerichte waren nicht mehr als matschige Pampe. Heute ist das anders, die Uni Hohenheim hat im Jahr 2008 ein Verfahren entwickelt, dass endlich dafür sorgt, dass Gemüse in Dosen knackig bleibt.

Die Mikrowelle - vom Radargerät in die Küche
Autorin: Inga Pflug / Regie: Christiane Klenz
Tür auf, Essen rein, den Timer stellen und - Plong - schon gibt es eine warme Mahlzeit. Die Mikrowelle, oder genauer der Mikrowellenherd, hat unsere Ernährung in vielerlei Hinsicht vereinfacht: Reste vom Vortag wieder aufzuwärmen oder zu individuellen Zeiten zu essen, war niemals zuvor so leicht. Zu verdanken ist das einer Technik, die geradezu magisch wirkt und doch auf natürlichen Phänomenen beruht: Mikrowellen sind elektromagnetische Wellen, genauso wie Licht oder Radarstrahlen. Sie erhitzen unsere Speisen "von innen heraus". Weil der Mensch aber über keinen Sinn verfügt, um sie wahrzunehmen, stehen viele der Mikrowelle skeptisch gegenüber. Gleichzeitig markiert der Erfolg des Mikrowellenherdes aber auch einen Wendepunkt in unserer Esskultur: Versuchte der Mensch vorher stets, sich besser zu ernähren und sein Essen weiterzuentwickeln, markiert der Einsatz des Mikrowellenherdes einen Wendepunkt in unserer Zivilisations- und Kulturgeschichte. Und der Mikrowellenherd selbst wandelte sich im Laufe seiner Geschichte vom Prestigeobjekt zum verschämt in der Ecke versteckten Küchenutensil. Dabei könnte er gerade durch die Nachhaltigkeitsdiskussion eine Renaissance erleben.

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Nicole Ruchlak

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

Die ganze Welt des Wissens

Radiowissen bietet Ihnen die ganze Welt des Wissens: spannend erzählt, gut aufbereitet. Nützlich für die Schule und bereichernd für alle Bildungsinteressierten.