radioWissen am Nachmittag Die Wiedervereinigung
Montag, 19.10.2020
15:05
bis 16:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Die deutsche Wiedervereinigung
"Wir sind ein Volk!"
Das alte West-Berlin
Leben hinter der Mauer
Das Kalenderblatt
19.10.1533
Weltuntergang laut Pfarrer Michael Stifel
Von Xaver Frühbeis
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
Die deutsche Wiedervereinigung - "Wir sind ein Volk!"
Autorin: Julia Devlin / Regie: Christiane Klenz
Am 9. November 1989 fiel die Mauer. Gerade mal 327 Tage später war Deutschland wieder vereinigt. Was im Rückblick so selbstverständlich scheint, war anfangs keineswegs eine ausgemachte Sache - weder im Osten noch im Westen. Doch in den aufwühlenden Wochen nach der Grenzöffnung kristallisierte sich immer deutlicher heraus, dass die Mehrheit der DDR-Bürger die Einheit wollte. "Wir sind ein Volk", hieß es nun, nicht mehr: "Wir sind das Volk". Das war ganz im Sinne des Bundeskanzlers. Helmut Kohl befürwortete eine zügige Wiedervereinigung, und tatsächlich ging es nach den ersten freien Volkskammerwahlen im März 1990 Schlag auf Schlag: Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion, die Bildung fünf neuer Länder, und schließlich wurden der Einigungsvertrag ausgehandelt. Und das war nur der innenpolitische Part. Die außenpolitischen Aspekte waren nicht weniger kompliziert. Zähes diplomatisches Ringen war nötig, bis die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs mit dem Zwei-plus-Vier-Vertrag ihr Placet zu der Wiedervereinigung gaben. Und so wurden in elf Monaten die Weichen gestellt, damit Deutschland wieder zusammenwachsen konnte.
Das alte West-Berlin - Leben hinter der Mauer
Autor: Markus Mähner / Regie: Martin Trauner
Eine Insel der Freiheit, das Fenster des Westens, weit hinter den Grenzen der kommunistischen Welt - so wurde West-Berlin gern gesehen und so sah es sich gern selbst. Eine vom Feind eingeschlossene Stadt, die eine Zeit lang sogar nur über den Luftweg erreichbar war und an der sich Ost wie West abarbeiteten: Die Geschichte West-Berlins war zugleich immer auch Weltgeschichte. Diese Einmaligkeit brachte viele Probleme mit sich: Woher die Versorgung mit Lebensmitteln, Strom und Benzin? Und woher Kohle und Öl zum Heizen nehmen? Wohin mit all dem Müll, der in dieser Zwei-Millionen-Stadt anfällt? Und nicht zuletzt - wohin mit dem ganzen Hundekot der zahlreichen West-Berliner Vierbeiner? Doch die besondere Situation West-Berlins schuf auch ein einzigartiges Selbstverständnis der Bevölkerung, und so entstand in gut 40 Jahren eine Stadt, die bunt wie keine zweite war und der Bundesrepublik kulturell um Jahre voraus. Wirtschaftlich war sie allerdings weit hinterher: West-Berlin hing am finanziellen Tropf der Bundesrepublik - und zugleich am "Wohlwollen" der DDR.
Moderation: Thies Marsen
Redaktion: Thomas Morawetz
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