Bayern 2

     

radioWissen Weiße Pracht

Schneeflocke | Bild: colourbox.com

Freitag, 18.12.2020
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Schnee
Faszinierende Flocken und ihre Geheimnisse

Die Kegelrobbe
Deutschlands größtes Raubtier

Das Kalenderblatt
18.12.1994
Chauvet-Höhle mit 30.000 Jahre alten Höhlenmalereien entdeckt
Von Christiane Neukirch
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Schnee - faszinierende Flocken und ihre Geheimnisse
Autor: Georg Bayerle / Regie: Christiane Klenz
Es heißt immer, nur die Inuit hätten 40 Namen für Schnee, aber das ist im Deutschen nicht sehr viel anders: es gibt Pulver-, Sulz- und Firnschnee; Harsch, Eis und Schneematsch, trockenen, griffigen, weichen, nassen, windgepressten, angefrorenen und tiefen Schnee. Plattenpulver und Pappschnee. Gefrierformen und Tauformen. So viele Umwandlungsformen dieser einfachen Substanz aus gefrorenem Wasser, das in unendlicher Vielfalt in den Wolken entsteht. Und: es gibt Kunstschnee. Die an sich simple Methode, durch Druckluft einen Schneekern zu erzeugen, um den herum dann das Wasser zu einem Eiskristall gefriert, ist heute der Standard auf nahezu allen Pisten in den Alpen. Dabei könnte sich der Name "Schi" sogar lautmalerisch vom Klang herleiten, der entsteht, wenn ein Schi durch den weichen Schnee gezogen wird und dabei die Schneekristalle zerstäuben, deren einzige Gemeinsamkeit darin besteht, dass sie in ihrer Grundform sechseckig sind: gezackte Spitzen, flechtenartige Auswüchse, die sich immer feiner verästeln. Und kein Kristall gleicht dem anderen - jeder ist ein Einzelstück der Natur. In der Wolke fängt es an. Wenn der Gefrierpunkt erreicht ist, entsteht aus einem Kügelchen aus Staub und Wasser ein Urkristall. Schnee wächst in einer kristallinen Struktur zu sternförmigen Gebilden. Kein Kristall gleicht dem anderen - jeder ist ein Einzelstück der Natur. Es ist reine Physik. Ein Produkt natürlicher Schönheit, gewachsen in der Zeit, die es dauert, bis die Flocke vom Himmel gefallen ist. Daraus resultiert auch die natürliche Faszination, die die Schneeflocke ausübt. Und aus den Flocken entsteht die Winterlandschaft, die die Geräusche und die Formen dämpft. Die Schneedecke, die ihrerseits wieder von Wind und Wetter umgewandelt wird und in den Bergen in ihrer extremsten Form als Lawine zu Tal fährt.

Die Kegelrobbe - Deutschlands größtes Raubtier
Autorin: Mechthild Müser / Regie: Sabine Kienhöfer
Kegelrobben leben im nördlichen Atlantik, an den Küsten Kanadas, Britanniens, Irlands, Islands, Nordfrankreichs und zunehmend auch wieder in der Nord- und Ostsee, nachdem sie dort bis 1930 bejagt und fast ausgerottet wurden. Ihr Name leitet sich von der spitz zulaufenden Form ihres Kopfes und von den kegelförmigen Zähnen ab. Kegelrobben gehören - wie die Seehunde - zu den Hundsrobben. Ihre Gliedmaßen taugen wenig zur Fortbewegung, trotzdem können die massigen Tiere selbst an Land bis zu 20 km/h Geschwindigkeit entwickeln. Sie tauchen tiefer als 100 Meter und ernähren sich hauptsächlich von Fisch, gelegentlich auch von jungen Schweinswalen oder Seehund-Babys. Die Bullen erreichen eine Körperlänge bis zu drei Meter, die Weibchen sind deutlich kleiner und sobald sie geschlechtsreif sind fast ständig schwanger. Zur Paarungszeit finden sich Kegelrobben in Gruppen an Stränden ein, Rivalen bekämpfen sich bis aufs Blut, um ihren jeweiligen Harem zu sichern. Auf einen Bullen kommen sechs bis zehn Weibchen. Am Strand der Nordseeinsel Helgoland kommt man den Tieren sehr nah. Nachdem einige Besucher Bisswunden davontrugen, ist ein Mindestabstand von mindestens 30 Metern vorgeschrieben - im Wasser und an Land.

Moderation: Thies Marsen
Redaktion: Bernhard Kastner und Matthias Eggert

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