radioWissen am Nachmittag Deutsche Reichsgründung 1871
Montag, 08.02.2021
15:05
bis 16:00 Uhr
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BAYERN 2
Die Reichsgründung und Bayern
1871 aus weiß-blauer Sicht
Kaiser Wilhelm I.
Der letzte Preuße
Das Kalenderblatt
08.02.1969
Über dem mexikanischen Bundesstaat Chihuahua zerplatzt der Allende-Meteorit
Von Christiane Neukirch
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
Die Reichsgründung und Bayern - 1871 aus weiß-blauer Sicht
Autoren: Simon Demmelhuber und Volker Eklkofer / Regie: Kirsten Böttcher
Im Sommer 1866 rückt die seit einem halben Jahrhundert offene deutsche Frage ihrer Lösung näher. Preußen besiegt Österreich, löst den Deutschen Bund auf, drängt das Habsburgerreich in die Isolation und dehnt sich bis zum Main aus. Die Dynamik der Entwicklung setzt Bayern, das auf Seiten Österreichs gestanden hatte, unter massiven Druck. Während der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck auf einen geeinten Nationalstaat unter preußischer Führung drängt, versuchen der leitende Minister Ludwig von der Pfordten und ein junger, unerfahrener Ludwig II., die Selbstständigkeit des Königreichs zu erhalten.
1870 führt Preußen die deutschen Staaten in einen von Bismarck provozierten Krieg mit Frankreich. Im deutschlandweiten Siegestaumel schwindet der Widerstand gegen das Kaisertum der Hohenzollern. Bayern ist quer durch die Bevölkerung gespalten, national-liberale Befürworter des Anschlusses und konservativ-katholische Partikularisten liefern sich heftige Propagandaschlachten. Vergeblich warnt die „Patriotenpartei“ vor „Säbelherrschaft“ und "Militärdiktatur". Nach zähen Verhandlungen und einem zehntägigen Debattenmarathon im Landtag reiht sich Bayern im Januar 1871 - ohne großen Enthusiasmus - ins Reich ein.
Kaiser Wilhelm I. - der letzte Preuße
Autor: Christian Feldmann / Regie: Sabine Kienhöfer
Eigentlich wollte er gar nicht Kaiser werden. Bis zum Vorabend der glanzvollen Kaiserproklamation im Spiegelsaal von Versailles am 18. Januar 1871 widersetzte er sich dem ungeliebten Titel; er wollte Preußen, das er als König regierte, nicht in einem gesamtdeutschen Nationalstaat aufgehen lassen. Doch auch hier fügte er sich letztlich seinem übermächtigen Ministerpräsidenten und späteren Reichskanzler Bismarck - und stöhnte bald: "Es ist nicht leicht, unter diesem Kanzler Kaiser zu sein!" Beide waren sich einig im Bestreben, durch Bündnisse mit den Nachbarmächten das europäische Gleichgewicht und den Frieden zu sichern. Als Kronprinz hatte Wilhelm 1848 den Einsatz von Kanonen gegen die Berliner Barrikadenkämpfer befürwortet; später zeigte er - unter dem Einfluss seiner politisch begabten Frau Augusta - liberale Anwandlungen. Im Alter wurde er richtig populär, viele sahen in ihm das gute alte Preußen verkörpert und sangen nach seinem Tod 1888 auf die Melodie eines Reitermarsches "Wir wollen unseren alten Kaiser Wilhelm wieder haben!"
Moderation: Michael Zametzer
Redaktion: Thomas Morawetz
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