radioWissen am Nachmittag Entdecker in Afrika
Montag, 15.02.2021
15:05
bis 16:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Henry Morton Stanley
Afrikaforscher, genannt "Knochenbrecher"
Heinrich Barth
Der vergessene Afrika-Forscher
Das Kalenderblatt
15.02.2005
Tag des Regenwurms
Von Isabella Arcucci
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
Henry Morton Stanley - Afrikaforscher, genannt "Knochenbrecher"
Autorin: Ulrike Beck / Regie: Anja Scheifinger
Der britisch-amerikanische Journalist, Schriftsteller und Afrikaforscher Sir Henry Morton Stanley ist bis heute bekannt als der Mann, der Livingstone fand. Und als brutaler Wegbereiter der Kolonialisierung des heutigen Kongo. Dass er mal eine Berühmtheit werden würde, verdankt er seinem Ehrgeiz und seiner Sehnsucht nach Anerkennung. 1841 als John Rowlands in Wales geboren, verbringt er seine Kindheit im Armenhaus. Mit nur 17 Jahren schlägt er sich nach Amerika durch, nennt sich fortan Henry Stanley und beginnt als Journalist zu arbeiten. Nach Berichten über den Amerikanischen Bürgerkrieg folgt 1869 der Job seines Lebens: er soll den schottischen Forscher und Missionar David Livingston suchen, der in Afrika verschollen ist. Nachdem er ihn am 10. November 1871 aufgespürt hat, beginnt Stanleys unfassbare Karriere. 1877 ist er es, der nach einer dreijährigen Expedition die Quelle des Nils entdeckt und damit endgültig von den Mächtigen seiner Zeit hofiert wird. Ab 1878 steht Stanley auf der Gehaltsliste des belgischen Königs Leopold II., um den Kongo als Kolonie in dessen Privatbesitz übergehen zu lassen. Fünf Jahre lang geht Stanley als offizieller Vertreter Leopolds so gnadenlos gegen die Menschen im Land vor, dass sie ihn "Bula Matari" nennen, den Knochenbrecher.
Heinrich Barth - der vergessene Afrika-Forscher
Autor: Linus Lüring / Regie: Dorit Kreissl
Als sich die Karawane um Heinrich Barth im Frühjahr 1850 in Tripolis in Bewegung setzt, kann niemand ahnen, dass hier eine der denkwürdigsten Afrika-Expeditionen beginnt. Das Ziel: die Erkundung der bis dahin in Europa weitgehend unbekannten Sahara. Wie gefährlich das Vorhaben ist, merkt der deutsche Forscher schon nach wenigen Wochen. Er möchte allein das sagenumwobene Idinen-Gebirge erkunden. Bei sengender Hitze verirrt er sich in der vegetationslosen Region. Als ihm die Wasservorräte ausgehen, trinkt er sein eigenes Blut. Kurz vor dem Tod wird Barth von einem Tuareg gerettet. Diese einschneidende Erfahrung ist der Schlüssel für Barths erfolgreiche Expedition. Er setzt seinen Weg nun äußerst umsichtig und mit großem Respekt vor den Einheimischen fort. Barth lernt in den kommenden fünf Jahren viele lokale Sprachen und passt sich der Lebensweise der Menschen an. Auch wenn er trotzdem mehrfach in Gefangenschaft gerät, sammelt er bahnbrechende Erkenntnisse zu Kultur und Geschichte eines Gebiets, das etwa so groß wie Europa ist. Barth ist dabei seiner Zeit voraus. Er spricht sich unter anderem deutlich gegen den beginnenden Kolonialismus aus. Deshalb ist er in Nordafrika hoch angesehen, in Europa dagegen findet seine lebensgefährliche Expedition damals kaum Beachtung und gerät jahrzehntelang in Vergessenheit. Heute gilt Heinrich Barth als einer der bedeutendsten Afrika-Forscher überhaupt.
Moderation: Thies Marsen
Redaktion: Thomas Morawetz
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