Bayern 2

     

radioWissen Große Philosophinnen

Simone de Beauvoir | Bild: picture-alliance/dpa

Mittwoch, 17.02.2021
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Simone de Beauvoir
Feministin und Philosophin

Olympe de Gauges
Schriftstellerin und Kämpferin

Das Kalenderblatt
17.02.1821
Lola Montez wird geboren
Von Justina Schreiber
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Simone de Beauvoir - Feministin und Philosophin
Autorin: Daniela Remus / Regie: Irene Schuck
Lange stand sie im Schatten ihres Geliebten Jean-Paul Sartre. Viele Zeitgenossen waren der Ansicht, Simone de Beauvoir sei lediglich Muse und Schülerin des französischen Existentialisten. Dabei hat die Denkerin Beauvoir zu vielen ihrer späteren Themen schon gearbeitet, bevor sie Sartre getroffen hat. Besonders bekannt geworden ist sie mit ihrer Ende der 1940er Jahre erschienenen Schrift „Das zweite Geschlecht”, das die katholische Kirche damals sogar auf den Index setzte. Die Machtstrukturen der patriarchalen Gesellschaft legte sie darin offen, um sie zu bekämpfen. Beauvoirs Credo: Man ist nicht als Frau geboren, man wird es”. Fortan führte die engagierte Feministin einen Kampf gegen die tradierten Mythen von der Rolle, den Fähigkeiten und Aufgaben von Frauen. Und wurde damit zu einer Ikone der Frauenbewegung in den 1960er und 1970er Jahren, die das Recht der Frauen auf Abtreibung, auf ein eigenes Konto und gesellschaftliche Gleichstellung erkämpfte.

Olympe de Gauges - Schriftstellerin und Kämpferin
Autorin: Carola Zinner / Regie: Eva Demmelhuber
„Artikel 1: Die Frau ist frei geboren und bleibt dem Manne gleich in allen Rechten.“ So beginnen die „Menschenrechte der Frauen und Bürgerinnen“, mit denen die französische Schriftstellerin Olympe de Gouges im Jahr 1791 an die Öffentlichkeit trat. Als Reaktion auf die „Erklärung der Rechte des Mannes“, die an den König gegangen waren, postulierte sie in 17 Artikeln die Gleichstellung der Frau. Sie widmete die Verfassung der Königin, die zu dieser Zeit allerdings schon alle Macht verloren hatte. Wie Marie Antoinette starb auch Olympe de Gouges im Jahr 1793 auf dem Schafott, verurteilt von einem Männertribunal, dem ihre kompromisslosen Schriften unbequem waren. „Mein Herz vermache ich dem Vaterland, meine Ehrbarkeit den Männern (sie können sie gebrauchen) und meine Seele den Frauen“, schreibt sie in ihrem Testament. Lange waren die Romane, Theaterstücke und politischen Werke von Olympe de Gouges in Vergessenheit geraten. Erst die Frauenbewegung hat sie Mitte der 1970 Jahre wieder entdeckt. Olympe de Gouges, mit ihren Forderungen ihrer Zeit weit voraus, gilt heute als eine der wichtigsten Persönlichkeiten der Emanzipationsbewegung: „Hat die Frau das Recht, das Schafott zu besteigen, so hat sie auch das Recht, auf der Rednertribüne zu stehen!“

Moderation: Gabi Gerlach
Redaktion: Bernhard Kastner

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