Bayern 2

     

radioWissen Baudelaire und die Metapher

Charles Baudelaire | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 02.03.2021
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Charles Baudelaire
Die künstlichen Paradiese

Die Metapher
Vom Umgang mit Sprachbildern

Das Kalenderblatt
2.3.1933
"King Kong" hat Weltpremiere
Von Daniel Shah
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Charles Baudelaire - die künstlichen Paradiese
Autor und Regie: Frank Halbach
Charles Baudelaire: impertinenter Dandy und einer der bedeutsamsten französischen Lyriker; ausschweifender Wüstling und Vorhut der literarischen Avantgarde; Verherrlicher des Bösen und gefeierter Übersetzer. Sein berühmtestes Werk, der Gedichtzyklus "Les Fleurs du Mal" - "Die Blumen des Bösen" ist Wegweiser für die moderne europäische Lyrik und führt zu einer Verurteilung Baudelaires wegen Verletzung der öffentlichen Moral. Baudelaire schreibt über Hässlichkeit, das Morbide, Sünde, die Faszination des Ekelhaften, doch stets schimmert die Sehnsucht nach dem Ideal der Tugend zwischen seinen Zeilen. Baudelaires Metaphern sind einzigartig für ihre Zeit, schmücken nicht seine Gedanken aus, sondern sind ihr direkter Ausdruck. Baudelaires Essay "Die künstlichen Paradiese" schließlich feiert die Droge und ihre Wirkung, ist ein Plädoyer für den Rausch, für das Vermögen und die Bereitschaft des Menschen, sich und seine Sinne in einen Ausnahmezustand zu versetzen: "Der gesunde Menschenverstand sagt uns, daß die Dinge dieser Erde kein rechtes Dasein haben, und daß die wahre Wirklichkeit nur in den Träumen liegt. - Berauscht euch!"

Die Metapher - vom Umgang mit Sprachbildern
Autorin: Christiane Neukirch / Regie: Irene Schuck
Sprache ist mächtig. Noch mächtiger sind Bilder. Sie triggern unsere Gefühle ganz direkt, und somit unser spontanes Handeln. Wahrscheinlich hat der Mensch daher seit jeher geübt, sich in Worten so bildhaft wie möglich auszudrücken. Die Griechen haben den Sprach-Bildern einen Namen gegeben: Metaphern. "Metaphern können töten", so lautet das Fazit von Linguisten. Diese Aussage demonstriert, welche Waffe wir damit in der Hand haben - nutzbar für zerstörerische, aber auch heilsame Zwecke. Metaphern können beflügeln, inspirieren; und sie können Gehörtes nachhaltig im Gedächtnis verankern. Sprachgemeinschaften, die mündlich tradieren, haben sich dieses Stilmittels daher immer fleißig bedient. Märchen, Epen, Gedichte, Werbeslogans und Politikersprüche wollen unsere Vorstellungskraft auf Trab bringen. Doch wir alle sind nicht nur Empfänger, sondern auch Nutzer von Metaphern - im täglichen Sprachgebrauch oft unbewusst. Denn sie sind in vielen alltäglichen Floskeln lebendig. Es lohnt sich, darauf zu achten, welche Sprach-Bilder wir unserem Gegenüber senden.

Moderation: Kristina Thiele
Redaktion: Nicole Ruchlak

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