Bayern 2

     

radioWissen Der Vielfraß und andere Marder

Vielfraß Marder | Bild: picture-alliance/dpa

Freitag, 05.03.2021
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Der Vielfraß
Unerschrockener Marder des Nordens

Der Fischotter
Flinker Marder mit Schwimmhäuten

Das Kalenderblatt
5.3.1979
DDR - Geheimdienstchef Markus Wolf wird enttarnt
Von Hartmut E. Lange
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Der Vielfraß - Unerschrockener Marder des Nordens
Autorin: Brigitte Kramer / Regie: Eva Demmelhuber
Vielfraße sind scheue Einzelgänger, die bestens an die Wildnis rund um den Polarkreis angepasst sind. Sie sind die größten der marderartigen Raubtiere und leben im Norden der USA, in Kanada, Skandinavien und Russland. Wir Menschen bekommen sie kaum zu Gesicht, obwohl sie weit umherziehen. Wegen ihres großen Energieverbrauchs fressen Vielfraße tatsächlich extrem viel, kleine Nagetiere aber auch Rentiere oder Karibus. Besonders im Winter sind sie ausgezeichnete Jäger, die aber auch Aas nicht verschmähen. Was von der Beute übrig bleibt, vergraben sie im Schnee oder unter der Erde. Deshalb gelten sie bei uns als gefräßig, wie ihr Name zeigt, und als aggressiv, wie viele nordische Legenden belegen. Ihren schlechten Ruf haben sie aber nicht verdient, denn Vielfraße greifen Menschen nicht an. Sie wurden dagegen jahrhundertelang gejagt, wegen ihres dichten, flauschigen Fells und weil sie Nutztiere reißen. Deshalb stehen sie heute unter Schutz.

Der Fischotter - Flinker Marder mit Schwimmhäuten
Autor und Regie: Frank Halbach
Lange Zeit hatte er einen üblen Ruf: der Fischotter. Man sagte ihm nach, er würde Lämmer töten oder gar Jagdhunde unter Wasser ziehen, um sie zu ersäufen. Dass noch dazu sein kostbarer Pelz gerne zu Mützen und Mänteln verarbeitet wurde, brachte den Fischotter an den Rand der Ausrottung. Heute steht er in den meisten Ländern unter Schutz. Gegen die Trockenlegung und Verbauung von Gewässern, Abholzung der Ufervegetation und Umweltverschmutzung hilft das dem Fischotter freilich wenig. Seit den 1980er Jahren galt er in Bayern als ausgestorben. Aber: Er ist wieder da! Aus dem Exil, den letzten Rückzugsorten in Böhmen und Österreich kehrt der flinke Fischer zurück und versucht vorsichtig wieder Pfote zu fassen. Langfristig kann dem scharfsinnigen, verspielten und neugierigen Gesellen nur mehr ökologisches Bewusstsein helfen. Vielleicht ist sein entscheidender Trumpf dabei sein Aussehen: mit seinem putzigen Gesicht, den Knopfohren und dem samtweichen Fell erscheint er so manchem wie ein lebendig gewordenes Kuscheltier. Aber Vorsicht! Denn normalerweise legt der Fischotter nicht den geringsten Wert auf Gesellschaft - wenn es sich nicht gerade um eine fesche Otterdame handelt.

Moderation: Yvonne Maier
Redaktion: Bernhard Kastner

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