radioWissen Ernst Bloch und die Freiheit
Mittwoch, 10.03.2021
09:05
bis 10:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Ernst Bloch
Denken heißt Hoffen
Utopien der Freiheit
Tu was du willst?
Das Kalenderblatt
10.03.1998
Giovanni Trapattoni hält Wutrede
Von Brigitte Kohn
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
Ernst Bloch - Denken heißt Hoffen
Autor: Jerzy Sobotta / Regie: Irene Schuck
Der aufrechte Gang ist zum Sinnbild für den Philosophen Ernst Bloch geworden. Einer, der oft vertrieben wurde und sich trotzdem nicht hat hetzen lassen. Einer, den auch in den einsamsten Stunden des Exils nicht der Mut verlassen hat. Denn er ist ausgezogen, um die Welt das Hoffen zu lehren. So heißt es in seinem Hauptwerk "Das Prinzip Hoffnung", das er während des Zeiten Weltkriegs im amerikanischen Exil geschrieben hat. Einem Werk, das das Wesen des Menschen in seinen verborgenen Möglichkeiten erblickt und die Welt auf ihre Zukunft befragt. 1885 in der Industriestadt Ludwigshafen geboren, erlebte Ernst Bloch das deutsche Kaiserreich und die Weimarer Republik, floh während beider Weltkriege ins Exil, lehrte in der DDR und starb 92-jährig in der BRD. Als Jude und Marxist hatte er überall Feinde, als Freidenker machte er sich überall Probleme. Doch die Zuversicht, mit der er das utopische Potential im Menschen erblickte, macht ihn zu einem der wichtigsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Und zu einem Denker, der auch uns lehren könnte, wieder zu hoffen.
Utopien der Freiheit - Tu was du willst?
Autor: Rolf Cantzen / Regie: Irene Schuck
"Die Natur hat weder Knecht noch Herrn geschaffen." Oder: "Tu, was du willst!" - Auf dieser Basis illustrieren freiheitliche Autoren ihre Utopien. Keine Ausbeutung, freie Sexualität, Gleichheit der Geschlechter, keine Chefs, keine Priester, kein Staat - diese und andere Grundsätze kennzeichnet eine Tradition von Utopien, die sich deutlich von autoritären Staatsutopien absetzen. Freiheitsutopien kennen keine starren Regelungen und Gesetze. Wenige Grundsätze und Ideale regeln das Zusammenleben und immer besteht die Möglichkeit für den Einzelnen, sich der Gemeinschaft zu entziehen. Im Mittelpunkt steht die Freiheit des Einzelnen, nicht das übergeordnete Wohl der Gemeinschaft. Bereits in der Renaissance und in der Aufklärung beginnt diese wenig beachtete Utopietradition. Im 19. Jahrhundert entsteht im Umfeld des Anarchismus die Utopie "Kunde von Nirgendwo" von William Morris. Hier wird eine ökologische und kommunistische Gesellschaft entworfen, in der sich der Einzelne frei entfalten kann. Im 20. Jahrhundert setzt sich diese Traditionslinie fort - zum Beispiel in Ursula Le Guins Roman "Planet der Habenichtse". Hier wird keine perfekte Welt geschildert, aber eine Welt, in der die Menschen sich ihre Freiheit bewahrt haben.
Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Bernhard Kastner
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