IQ - Wissenschaft und Forschung Zankapfel Impfung
Dienstag, 23.03.2021
18:05
bis 18:30 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Zankapfel Impfung
Impfgegner gab es schon immer
Von Veronika Bräse
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
Ein Blick in die Geschichte verrät: Impfungen machen nicht nur gegen Krankheiten immun, sie bergen auch gesellschaftlichen Sprengstoff. Die Pockenimpfung im 18. Jahrhundert war die erste Impfung, die es gab. Es wurde zuerst in Bayern, dann im Deutschen Reich eine Impfpflicht eingeführt, gegen die sich Hundertausende auflehnten. Spätere Impfungen - etwa gegen Diphtherie und Kinderlähmung - waren freiwillig. Der Protest dagegen fiel moderater aus. Historiker sprechen sich mehrheitlich gegen staatlich verordnete Auflagen aus, weil sie oft das Gegenteil bewirken: Druck erzeugt Gegendruck. Sie plädieren dafür, die Vorstellungen, Ängste und Fragen der Impfkritiker aufzunehmen, mit ihnen ins Gespräch zu kommen, zu informieren und zu überzeugen. Das gilt auch in der momentanen Corona-Pandemie: Etwa ein Drittel der Deutschen ist noch nicht bereit, sich impfen zu lassen. Es gibt Demonstrationen und Petitionen gegen einen möglichen Impfzwang. Zu allen Zeiten war der Piks mehr als eine medizinische Maßnahme: An ihm entzünden sich gesellschaftliche Diskussionen - letztlich treten verschiedene Weltbilder gegeneinander an.
Redaktion: Hellmuth Nordwig
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