radioWissen Erfindungen fürs Sexleben
Donnerstag, 25.03.2021
09:05
bis 10:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Schwangerschaftstests
Emanzipierte Medizingeschichte
Das Kondom
Von der Ziegenblase zum Massenartikel
Das Kalenderblatt
25.03.1932
Johnny Weissmüller wird Tarzan
Von Anja Mösing
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
Schwangerschaftstests - Emanzipierte Medizingeschichte
Autorin: Katharina Hübel / Regie: Sabine Kienhöfer
Ein Teststreifen, etwas Urin, ein bisschen Warten - und schon weiß Frau, ob sie schwanger ist oder nicht. So unkompliziert, so intim, so einfach war es für Frauen lange nicht. Das Wissen um ihren Körper lag viele Jahrzehnte, Jahrhunderte in Männerhänden und wurde auch vonseiten der Politik limitiert.
Erst in den Siebziger Jahren des 20.Jahrhunderts kam der Schwangerschaftstest für zu Hause auf den Markt - von einer Frau erfunden, gegen den Widerstand im eigenen Unternehmen, in der Gesellschaft und auch in der Politik.
Ein emanzipatorischer Akt. Die Jahrzehnte davor erzählen eine andere Geschichte: Das frühe Wissen um eine Schwangerschaft ging nur über die Autorität eines Arztes und kam einem öffentlichen Outing gleich - wenn es überhaupt erlaubt oder möglich war. So herrschte beispielsweise ab den vierziger Jahren in Kliniken die Praxis, eine Urinprobe der Frau dem Krallenfrosch zu injizieren, um festzustellen, ob sie schwanger war oder nicht.
Davor gab es skurril anmutende Methoden mit Weizen, Bier, Datteln oder Knoblauch, die bis in die Antike zurückreichen. Auch wenn diese eher an Kaffeesatzlesen erinnern als an eine wissenschaftliche Methode - sie zeugen von dem beständigen Versuch, einem viel beschriebenen „Gebärzwang“ zu entfliehen, Herrin über den eigenen Körper zu werden.
Das Kondom - Von der Ziegenblase zum Massenartikel
Autor: Lukas Grasberger / Regie: Martin Trauner
Pariser, Verhüterli oder Präservativ: Für das Kondom haben Menschen im Laufe der Geschichte viele Namen erfunden. So schambesetzt dieses Verhütungsmittel auch sein mag, dass man dafür meist verschleiernde Bezeichnungen verwendete - so alt ist die Idee, das männliche Geschlechtsteil zu umhüllen, um Empfängnis wie Krankheiten zu verhüten. Von alters her stülpten sich Männer dazu Fischblasen oder Tierdarm über den Penis. Und doch blieb solcherart geschützter Geschlechtsverkehr die längste Zeit den herrschenden Eliten vorbehalten: Kondome aus Natur-Materialien waren rar und teuer, außerdem agierten kirchliche wie weltliche Machthaber stets gegen das Kondom: Immer darauf bedacht, die Zahl von Gläubigen wie Untertanen zu steigern. Erst nach der Erfindung des Gummis im 19. Jahrhundert wurde das Kondom langsam zum Massenartikel. Die Popularität des Präservativs mag mit der Erfindung der Anti-Baby-Pille zwar einen Dämpfer erhalten haben. Die Aids-Epidemie ab Anfang der 80er-Jahre machte indes deutlich: Das mittlerweile aus gefühlsechtem Latex gefertigte Produkt hat in punkto Verhütung - wie auch bei der Vermeidung gefährlicher Krankheiten - noch immer seine Vorzüge.
Moderation und Redaktion: Iska Schreglmann
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