radioWissen Stonborough-Wittgenstein: Mehr als Klimts Muse
Dienstag, 30.03.2021
09:05
bis 10:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Margarethe Stonborough-Wittgenstein
Mit Geld und Moral
Gustav Klimt
Der Kuss des Jugendstils
Das Kalenderblatt
30.03.1945
Eric Clapton geboren
Von Markus Mähner
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
Margarethe Stonborough-Wittgenstein - Mit Geld und Moral
Autorin: Julie Metzdorf / Regie: Irene Schuck
Anfang des 20. Jahrhunderts war sie eine der reichsten Frauen Wiens und sie wusste ihren Reichtum sinnvoll zu nutzen: Margaret Stonborough-Wittgenstein, Schwester und wichtige Vertraute des Philosophen Ludwig Wittgenstein, kam 1882 in Wien zur Welt. Sie war äußerst intelligent und durchsetzungsstark. Dass ihr die restriktiven bürgerlichen Zwänge ihrer Zeit kaum Möglichkeiten boten, ihre Fähigkeiten zu entfalten, nahm sie nicht hin. Obwohl sie nie eine öffentliche Schule besucht hatte, studierte sie später Mathematik und Physik. Als Bauherrin und Sammlerin ist ihre Rolle für die österreichische Kunst- und Kulturgeschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts kaum zu überschätzen. Daneben setzte sie sich zeitlebens für Bedürftige ein: Soldaten und Kinder, Künstler und Literaten, ja ganze Institutionen wurden durch private Spenden der Familie Wittgenstein am Leben erhalten. Margaret Stonborough-Wittgenstein war mehr als eine kluge „Schwester von“: Sie war eine eigenständige Frau, eine Strippenzieherin ohne Amt, der es immer wieder gelang, sich über die Familie hinaus sinnvoll zu betätigen.
Gustav Klimt - Der Kuss des Jugendstils
Autorin: Katalin Fischer / Regie: Martin Trauner
Mit Sechsundzwanzig ist er schon ein Star. Und malt am liebsten Frauen - schöne, verführerische, unschuldige, nackte und verdeckte, aber immer erotisch strahlende Frauen. Auf seinen Bildern umgibt er sie mit Gold und Ornamenten, die sich wie florale Naturmotive und japanische Farbholzschnitte ausnehmen. Und alle reißen sich um ihn! Seine Bilder kosten soviel, wie eine halbe Villa, und Klimt läßt sich oft ein ganzes Jahr Zeit damit. Mit Malerkollegen begründet er die Wiener Secession, bemalt das Kunsthistorische Museum und das Burgtheater in Wien, der Kaiser ehrt ihn dafür persönlich mit einer Medaille. Sein Ruhm wächst auch im Ausland, im Paris erhält er den Grand Prix der Weltausstellung. Und er löst Skandale aus - ob wegen der zahlreichen Geliebten, die sich oft nackt in seinem Atelier tummeln, oder der allzu kritischen Bilder, mit denen er die ehrwürdigen Wände der Universität „verunstalten“ will. Gustav Klimt, der widersprüchlichste, animalischste, seltsamste, auf jeden Fall aber größte Maler des Wiener Jugendstils.
Moderation: Christian Schuler
Redaktion: Andrea Bräu
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