Bayern 2

     

radioWissen Impfung und Medizin im Kalten Krieg

Impfpass mit Spritze | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 01.04.2021
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Kinderlähmung
Das Wettrennen um eine Impfung

Medizin im Ost-West-Konflikt
Weiße Kittel ohne Skrupel

Das Kalenderblatt
01.04.1919
Die 17-jährige Koreanerin Yu Gwan-Sun organisiert Demo gegen die japanischen Kolonialherren
Von Isabella Arcucci
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Kinderlähmung - Das Wettrennen um eine Impfung
Autor: Hendrik Loven / Regie: Martin Trauner
Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelten zwei Mediziner in den USA die ersten Impfstoffe gegen Kinderlähmung: Jonas Salk und Albert Sabin. Bis dahin waren jährlich hunderttausende Menschen an Polio erkrankt - manche von ihnen mit fatalen Folgen wie Lähmungen, verkürzte Beine. Nicht wenige starben.
Der Kampf gegen Kinderlähmung war ein Wettrennen um eine Impfung - allerdings nicht nur ein medizinisches Wettrennen, sondern auch ein politisches. Im Kalten Krieg rangen Ost und West um die Vorherrschaft, auch, was das richtige Serum betrifft. Das Machtspiel kam zu einem Ende, als sich in den 1960ern der Freistaat Bayern im Zuge einer Polio-Epidemie dazu entschloss, seinen Bürgern einen „kommunistischen“ Impfstoff aus der DDR zu verabreichen. Der Erfolg war durschlagend.
Mit breit angelegten Impf-Kampagnen verlor die Krankheit schnell ihren Schrecken, Mediziner träumten lange davon, Kinderlähmung sogar weltweit auszurotten - nach dem Vorbild der Pockenimpfung. Doch trotz millionenschwerer Impf-Programme treten immer wieder neue Fälle auf. Experten zweifeln, ob eine Ausrottung der Krankheit tatsächlich möglich ist.

Medizin im Ost-West-Konflikt - Weiße Kittel ohne Skrupel
Autor: Lukas Grasberger / Regie: Sabine Kienhöfer
Schauplatz der Ost-West-Konfrontation: Das war nach 1945 nicht nur die politische Bühne oder der Ort, an dem Sowjets, US-Amerikaner und Verbündete Manöver abhielten. Der Kalte Krieg erfasste seinerzeit nahezu alle gesellschaftlichen Bereiche - auch die Medizin. Im Bemühen, dem Gegner stets einen Schritt voraus zu sein, warfen etliche Ärzte dies und jenseits des „Eisernen Vorhangs“ ethische Prinzipien über Bord: Davon zeugen die akribisch von Medizinern untersuchte radioaktive Verseuchung von Menschen in der Sowjetunion genauso wie Experimente mit Drogen und giftigen Chemikalien an Strafgefangenen in den USA. Forschung, angeblich zum Schutz von Soldaten und Zivilbevölkerung, ging dabei Hand in Hand mit der Entwicklung von Angriffswaffen.

Moderation: Thies Marsen
Redaktion: Nicole Ruchlak

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