radioWissen Abschied nehmen und trauern
Mittwoch, 28.04.2021
09:05
bis 10:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Kleine und große Abschiede
Eine lebenslange Übung
Trauer
Neuer Umgang mit altbekanntem Gefühl
Das Kalenderblatt
28.04.1738
Clemens XII. rechnet mit der Freimaurerei ab
Von Christian Feldmann
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
Kleine und große Abschiede - eine lebenslange Übung
Autorin: Prisca Straub / Regie: Eva Demmelhuber
Trennungsprozesse bleiben niemandem von uns erspart. Abschiede - vom Elternhaus, von Liebesbeziehungen, von Arbeit und Gesundheit und schließlich sogar vom Leben - sind unvermeidbar. Trennungssituationen bilden eine unausweichliche Grundkonstante unseres Lebens. Trotzdem sind wir schlecht auf sie vorbereitet, sie erschüttern uns schmerzvoll in der Tiefe unserer Existenz. Loslassen ruft unangenehme Gefühle hervor und macht Angst. Was bleibt übrig? Kann ein Neuanfang gelingen? In jedem Fall: Abschiede, egal ob große oder kleine, sind Momente des Innehaltens, sie brauchen Zeit. Und inzwischen weiß man: Der Übergang von einer Phase in die nächste gelingt umso besser, je mehr das "Loslassen" auch von "Einlassen" begleitet wird. Dann können Abschiede sogar bereichernd sein.
Erstsendung: BR 2018
Trauer - Neuer Umgang mit altbekanntem Gefühl
Autorin: Yvonne Maier / Regie: Sabine Kienhöfer
Es ist ein überwältigendes Gefühl, eines, das uns aus dem Alltag reißt, uns überfordert oder zusammenbringt: Trauer. Jede Generation versucht auf ihre Art und Weise, damit umzugehen: Wir verlieren Menschen, die wir lieben, weil sie sterben oder unser Leben auf eine andere Art und Weise verlassen. Ohne unser Zutun erfüllt die Trauer dann unseren Alltag. Wie gehen wir mit ihr um? Wie können wir dieses Gefühl tragen, er-tragen und mit-tragen? Weit verbreitet, nicht nur in der Populärkultur, sind verschiedenste Phasenmodelle, das bekannteste ist das der Schweizer Ärztin Elisabeth Kübler-Ross. Es entstand vor der Idee, dass man Trauer verarbeiten könne, dass man „loslassen“ müsse, um wieder „zurück“ ins Leben zu gehen. Viele Trauernde aber erleben ihre Trauer abseits aller Phasen. Darum dazu haben Psychologinnen und Psychologen ein neues Verständnis von Trauer entwickelt, das zwar in der Populärkultur weniger bekannt, aber hilfreicher erscheint als Phasen mit einem klaren Endpunkt in der Trauer: „continuing bonds“ - fortdauernde Bindungen. Also der Idee, dass der oder die Verstorbene weiter einen Platz im Leben der Hinterbliebenen einnehmen kann und darf. Diese Vorstellung revolutioniert und vermenschlicht unseren Umgang Trauernden.
Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Susanne Poelchau
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